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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0506

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Erpel.

Chorbogen ist ebenfalls schon spitzbogig, rechteckig profilirt,
mit Rundstab im Scheitel. — Das Langhaus-Mittelschilf
hat zwei quadratische Joche mit Kreuzgewölben, deren
Trennungsgurt rechteckiges Prohl hat. Rundstäbe begleiten
ihn beiderseits, wie solche auch nach dem Chorbogen und
nach Westen zu, sowie an den Oberwänden eingelegt sind (so
als schwach spitzbogige Schildbögen jedes Joch umrahmend)
und die Diagonalrippen bilden. Diese letzteren sind auf-
fallend dünn und nach der Mitte zu gesenkt, wohl aus
späterer Zeit, als die Gewölbe, im alten Stil erneut. Der
Gurtbogen zwischen den Gewölben ruht auf mit Kämpfern
versehenen Vorlagen, die vor dem zur Unterstützung der
Oberwand dienenden Hauptpfeiler vortreten; die Rundstäbe
sitzen auf mit Kämpfern und Capitellen versehenen Diensten,
die neben der Vorlage und in die Ecken eingelegt sind.
Die Oberwand selbst ist im Ost- und Westjoch verschieden
ausgebildet. Im Westjoch ist ein quadratischer Zwischen-
pfeiler und zwei rundbogige, rechteckig mit einmaliger
Abstufung profilirte Scheidebögen auf gut romanischen
Capitellen, im Ostjoch fehlt dieser Zwischenpfeiler und
trägt ein grosser rundbogiger Scheidebogen die Oberwand.
Die Oberwand hat im Westjoch dicht über dem östlichen
der beiden Scheidebögen eine spätromanische ehemalige
Emporen-Oetfnung und zwar einen Rundbogen, umrahmt
von einer gekuppelten Rundbogenblende (deren beide
Bögen also über dem Scheitel der Rundbogenötfnung
zusammenstossen) mit eingelegtem Wulst, Darüber in jedem
Joch Fenster; doch sieht man, dass früher im Ostjoch ein-
mal statt des einen mittleren grossen, zwei kleinere Rund-
bogenfenster geöffnet waren. Die West wand des Mittel-
schiffs ist durch zwei Rundbögen geöffnet, von denen der
nördliche in die frühere, der südliche in die jetzige Tauf-
kapelle führt. Um mehr Platz für diese Oeffnung zu
gewinnen, ist der Bogen nach dem Südschiffe hin verlängert,
in die Westwand desselben hineinreichend, in Folge dessen
der hier anlaufende Scheidebogen nicht vollständig, sondern
nur ein halber Rundbogen ist. Die Seitenschiffe sind jetzt
flach gedeckt. An den Pfeilern sitzen noch die (nicht-
romanischen) Gonsolen der ehemaligen Gewölbe, von ver-
schiedener Bildung. In der Ostwand des Südschiffs ist
eine Rundbogenblende, deren Scheitel durch die flache
Holzdecke versteckt wird. Die jetzige Taufkapelle hat
ein Kreuzgewölbe von vier diagonalen und vier die Wand-
mitten verbindenden hohlprohlirten Rippen. Zwischen ihrer
 
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