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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0553

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Rommersdorf — 8. Katharinen.

537

Runkel, *j* 1489, Johann zu Wied, *j* 1521, Philipp zu
Wied, *}* 1535; nach Dierdorf gekommen (s. d. Mauso-
leum). — Grabsteine des Phil. v. Braunsberg, *j* 1551
und seiner Gern. Alberta, geb. zu Mylendonk, *j* 1564,
und Gedenktafel für Wilh. v. Wied-R., *{* 1462, und
Gern. Phil. v. Heinsberg zu Loen, *j* 1472, aus Kupfer;
Verschwunden. — Fischer, Geschlechtsreihe s. b. Dierdorf u. 104. —
[Reliquienkreuz, nach Heimbach gekommen, s. d.]

8. K&thärill6H, 21 km nordnordwestlich von Neuwied.
Kirche eines ehemaligen Klosters. Dasselbe, an der
Stelle eines ehemaligen Stiftes, deren Frauen sich zurück-
zogen, und deren Gebäude 1201 verbrannten, wurde 1208
(1238) von den Herren von Renneberg als Cisterciense-
rinnenkloster neu gestiftet (Görz, M. Rh. Reg. so), 1281 unter die
Abtei Himmerode gestellt, 1324 die Kirche neu erbaut,
nach der 1631 durch die Schweden erfolgten Einäscherung
1638 restaurirt, bezw. reducirt.
Spätgothisch aus dem Ende des 15. Jahrhunderts ist
der aus fünf Seiten des Achtecks gebildete Chor mit seinen
Fenstern, sowie die Osthälfte des Langhauses in den
Mauern, mit der (jetzt in der Mitte befindlichen) Thür
und den beiden östlichen Fenstern der Südseite, unter
denen im Innern Spitzbogenblenden. — Aussen hat der
Chor dreifach abgestufte Strebepfeiler; neben der Thür
ist eine Kleeblattbogenblende. — Die Fenster sind noch
rein gothisch, ein von zwei Kleeblattbögen untertheilter
Spitzbogen mit Vierblatt im Schluss. — Eine mit dem gerade
überdecktem Kleebogen geschlossene Thür führt auf der
Nordseite des Chors in die Sacristei.
In der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (wohl nicht bei
dem Bau von 1636) wurde das Langhaus nach Westen um
das Doppelte verlängert, und durch das Ganze eine Holz-
decke mit starker Voute eingezogen, welche tiefer liegt,
als die ehemaligen Gewölbe der Ostpartie. Die Fenster-
scheitel wurden deshalb innen ebenfalls tiefer gerückt und
ein Rundbogenschluss hergestellt, so dass das Masswerk
nur aussen sichtbar, innen verdeckt ist. Die drei West-
fenster der Südseite sind einfach spitzbogig. —- Die West-
hälfte bekam eine steinerne, bis etwa zur halben Höhe
der Kirche reichende Emporenbühne; drei capitelllose
Mittelsäulen und einfachste Wandconsolen tragen die rund-
bogigen, rechteckig protilirten Gurtbögen und hohlproßlirten
 
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