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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0507
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Erpel.

491

Südwand und der'westlich fortgesetzten Südmauer des
Langhauses ist ein schmaler Raum für die Treppe benutzt.
Aussen sind am Chor Ecklisenen und Rundbogenfriese
erhalten. — Im Langhaus noch eine Lisene an der
Nordseite.
Fenster im Chor spitzbogig; im Langhaus die des
Mittelschiffs ursprünglich romanisch, rundbogig, einfach,
jetzt durch die Erhöhung der Seitenschiffdächer aussen
verdeckt, dagegen Dachfenster hineingebrochen. In den
eingeschossigen Seitenschiffen sind breit rundbogige Fenster
aus dem 18. Jahrhundert, ebenso die Portale.
Der Thurm hat vier durch Gesimse getrennte Ge-
schosse, deren untere, zum Theil durch die späteren Bau-
theile verdeckt, an der Westseite Fenster des 18. Jahr-
hunderts, zum Theil aber noch die frühere Gliederung mit
Eck- und Mittel-Lisenen und Rundbogenfries zeigen. Die
beiden obersten Geschosse haben Ecklisenen und Rund-
bogenfriese, das vorletzte an jeder Seite drei mit Ueber-
höhung des mittelsten gruppirte Fenster, mit glatten Wänden
als Zwischenpfeilern, die zunächst von drei, die Bögen
begleitenden Rundbögen, dann von einer gemeinsamen mit
eingelegtem Rundstab verzierten Rundbogenblende umrahmt
werden; das oberste ein gepaartes Fenster (dessen Mittel-
unterstützung zwei hinter einander stehende Säulchen
bilden), welches zunächst von zwei in Kämpferhöhe vorge-
kragten Blendbögen begleitet, dann von einem mit einge-
legtem Rundstab verzierten Kleebogen umzogen wird.
Ueber dem Krönungsgesims sitzt ein Zeltdach.
Kugler, kl. Sehr. 2, 205.
Orgel, spätbarock, mit Engelsköpfen als Consolen
und durchbrochen geschnitztem Rahmenwerk.
Chorstühle aus dem 18. Jahrhundert, mit Wappen
an der Nordseite. — Ehemalige Chorstühle, jetzt in
der alten Taufkapelle, aus dem Ende des 15. Jahrhunderts,
mit spätgothischem Laubwerk und Wappen. Holz.
Monstranz, aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts,
Spätrenaissance. Der Fuss, wohl jünger, ein elliptischer
Achtpass, mit getriebenen Reliefs des Abendmahls, der
Emmausjünger und Engel mit Trauben. Auf drei
kleinen Knäufen sitzt der mit Friesstreifchen besetzte
Schaucylinder, unten und oben mit einem knaufartigen
Glied endend. Zu jeder Seite ist ein offener Bogen
vorgekragt, dessen Stütze nach dem Oylinder zu eine
Herme und Genienkopf, nach aussen zu ein Pilasterchen
 
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