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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0384

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368

Andernach — Bischofstein.

Eckblattbasen, blätterbesetzte Kelchcapitelle und darauf
Würfelkämpfer, in den Bögen eingelegte Rundstäbe mit
dem versetzten Rundstab-Ornament. Rundbogen-Fenster
sind abwechselnd in den Arcaden, mit eingelegten Rund-
stäben in den Umfassungen. Zuoberst ein ringsum
laufender Rundbogenfries; das Krönungsgesims aber steigt
an den Griebelseiten nach einem kleinen Absatz am Griebel
auf. —- Die Kapelle ist von gefälligen Verhältnissen, innen
12,9 m lang, 7,1 m breit; aussen von Sockeloberkante
bis Krönungsgesims 8,2 m hoch. Tuffstein, die Säulchen
schwarzer Marmor; Capitelle Sandstein; Lisenen, Ecken
und Gesimse vulkanischer Weiberstein. Die Details sind
trefäich, denen von Laach nahe verwandt. — Althof in Zeitschr.
f. Bauw. 1855, 543—548 mit Grnndr., Ans., Durchschn. n. Details Tat. 69. — Barsch,
Eifel 3. 1, 2, 28 f. — Bock, Rheinl. Bandenkm. Bd. 1, Pfarrk. zu Andern. S. 16. —
239 f. — Otte, rom. Bauk. 1874, 318 mit Ans. d. Gesimsprof. — v. Stramberg, Rhein.
Ant. 3, 4. 5 f., 76 f. — Terwelp, Andern. Gymnas.-Progr. 1881.

Bdldeiieltz oder Trutzeltz, 16 km südsüdöstlich von
Mayen
Burgruine, gegenüber Schloss Eltz, vom Erzbischof
Balduin von Trier zur Belagerung dieses Schlosses gebaut,
aber 1336 bei der Aussöhnung den Grafen von Eltz über-
geben mit der Erlaubniss, sich davon Burggrafen zu nennen
(Görz, M. Rh. Reg. so), 1453 ihnen als erbliches Lehn gegeben
(Görz, ebd. i, 99), theilte die Schicksale von Eltz. Erhalten
sind Reste eines starken Mauervierecks. — Klein, Moselthai 133.
Rutsch, Mosel etc. 179. — S. a. Eltz.

BiSCllOfstcill, 17 km südöstlich von Mayen.
Burgruine auf einer Anhöhe über der Mosel. Die
Burg soll zuerst von Erzbischof Nicetius von Trier
(528 —566) durch italienische Werkleute erbaut worden
sein. — 1273 schenkte der Trierer Archidiacon Heinrich
von Boianden die von ihm gebaute, oder vom Erzbischof
Arnold II. halbfertig gekaufte Burg an das Triersche Dom-
kapitel unter der Lehnsbedingung für seine Amtsnachfolger
(Günther, cod. dipi. i, 380), deren einer sich 1329 an Erzbischof
Balduin zur Instandhaltung verpflichtete. 1501 wurde die
Burg vom Erzbischof an Pfalzgraf Friedrich II. zu Lehn
gegeben (Görz, M. Rh. Reg. 3, i6), 1552 vergeblich von Albrecht
von Brandenburg belagert, wohl 1689 zerstört und gehört
jetzt Herrn H. Bienen in Rheinberg.
 
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