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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0253

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237

Holzbrettern, die zum Theil auseinander gespalten sind;
verwahrlost.
Thurm, auf dem Kirchhof oberhalb der Stadt, der
Ueberlieferung nach von einer alten Kirche. Vielleicht
war er von der Kirche, welche 1318 obere Klause, später
in ein Tertiarierinnenkloster umgewandelt, dann 1447 mit
Nonnen aus Besselich besetzt, aber wieder verlassen wurde.
Der Thurm ist im Uebergangstil von Anfang des 13. Jahr-
hunderts gebaut; im obersten Geschoss gepaarte, von einer
Rundbogenblende umrahmte Fenster. Darüber ein kurzer
Helm. — Marx, Gesch. d. Erzst. Trier 2, 2, 426.
"Wohnhaus Nr. 30 in einer der Mosel parallelen
Querstrasse zwischen ersterer und der Kirche. Steinbau,
wohl Rest einer Kl oster an läge des 13. Jahrhunderts.
Giebelseite. Ueber dem modernisirten Erdgeschoss zwei
schöne Fenster im Uebergangsstil, über einander; das untere
auf einer Mittelsäule gekuppelt, von einer auf Säulen
ruhenden Kleebogenblende und diese wieder von einer
Rundbogenblende umschlossen. Das obere Fenster ähnlich,
nur statt der Kleebogenblende eine rechteckige in der
Mitte oben durch einen Rundbogen unterbrochene Um-
rahmung. — Kugler, kl. Sehr. 2, 220.
Wohnhaus am unteren Ende des Ortes an der Mosel;
ehemal. Burghaus, Steinbau von 1562 (j. an der Eingangsthür).
An der Vorderfront Rundbogenfriese in zwei Reihen über-
einander, darüber hoher Giebel. An der Seitenfront über
dem zweiten Rundbogenfries zwei kleine Eck-Erker. Vor
der andern Front springt in der Mitte ein achteckiger
Treppenthurm vor, dessen Eingangsthür mit spätest-
gothischem gekreuztem Stabwerk versehen ist, im zweiten
Obergeschoss ein Rundbogenfries; Zeltdach. — Die ein-
springenden Ecken durch hässliche Anbauten ausgefüllt.
23, auch in Lützows Zeitschr. f. b. K. 1882, 134 Ans.

Olotteil, 3 km nordöstlich von Cochem; 981 Clottone
(Görz, Reg. d. Erzb. s. 6). Reichslehn der Aachener Pfalz-
grafen, von des Letzten derselben Tochter, der Königin
Richezza von Polen bewohnt, 1051 nebst vielen dazu
gehörigen Orten der Abtei Brauweiler geschenkt
(Beyer, M. Rh. Urk. 1, 389. — Lacomblet, Urk. 1, 117), die Schenkung
1056 bestätigt (Beyer, ebd. 398. — Günther cod. dipl. 1, 117). Der Ort,
im 11. und 12. Jahrhundert oft erwähnt, seit 1294
triersch (s. Cochem), 1580 von den Einwohnern gegen
 
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