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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0653

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Stahlberg — StaMeck.

637

Kaiser Ludwig (als Pfalzgraf) an Trier verpfändet; gehört
jetzt Herrn Matth. Friedr. v. Riese in Böhmen.
Auf dem kleinen, elliptischen Plateau, von einer Ring-
mauer eingeschlossen, ist an dem einen, Steeg zugekehrten
Ende ein viereckiger Thurm erhalten, an dem andern,
Breitscheid zugekehrten ein runder Bergfried von etwa
10 m Höhe.
berg, Rhein. Ant. 2, 9, 37. — Widder, Beschr. d. Pfalz ß, 392.

St&hlOCk, oberhalb Bacharach, 11 km südsüdöstlich von
S. Goar.
Burgruine. Burg eines 1135 erwähnten Grafen-
geschlechts von Stalecke, kam 1140 als kölnisches Lehn
in Besitz des Grafen Herrn, von Katzenelnbogen, der sich
nach ihr Graf von Stahleck nannte (Beyer und Eitester, M. Rh.
Urk. 2, 27.) und wurde 1190 von Kaiser Friedrich I. seinem
Bruder Konrad gegeben, dessen Nachkommen die Burg
unter kölnischer Lehnshoheit sammt der pfalzgräflichen
Würde hatten. Bei dem Aussterben der Hohenstaufen
vererbte sich beides auf Otto den Erlauchten, Herzog von
Baiern und dessen Nachkommen bezw. Erbnachfolger, die
Pfalzgrafen von Simmern, Kurpfalz etc., welche die Burg
an Burggrafen gaben (so an die Ritter von Braunshorn),
1316 an den Erzbischof von Trier verpfändeten, die
Residenz nach Heidelberg verlegten, aber noch 1376 die
Kapelle begabten. Von 1620 bis 1640 wurde die Burg
acht Mal belagert und erobert, zuletzt von den Franzosen,
die sie erst 1650 räumten; 1666 von Herzog Karl Ludwig
einigermassen wieder hergestellt, 1685 mit dem übrigen
Besitz an Neuburg-Simmern vererbt, 1689 von den Franzosen
gesprengt, wurde sie von der französischen Verwaltung in
Privatbesitz verkauft, 1828 von dem damaligen Kronprinzen
von Preussen gekauft und seiner Gemahlin als Stammsitz
ihrer Ahnen, der Pfalzgrafen geschenkt.
Die Burg erstreckte sich vorzugsweise in der Richtung
von Osten (Rheinseite) nach Westen. Der Aufstieg, nur in
seinem obersten Ende erkennbar, führte von der Nordseite
herein an einer, einen spitzen Winkel bildenden (in 1—2 m
Höhe erhaltenen) Mauer vorbei. Dann folgen auf beiden
Seiten dieses Weges Wohnräume, auf der westlichen ein
grösserer, mit einer Reihe unregelmässiger rechteckiger
Fenster über einem Spitzbogen an der einen 5—8 m hoch
erhaltenen Wand. An diesen schliesst sich ein schmalerer,
 
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