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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0223

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Die sehr ausgedehnte Anlage besteht aus drei Haupt-
theilen, welche sich im Ganzen von Osten nach Westen
erstrecken. Nach Norden und Nordwesten steigt das
Gebirge höher an. Nach Westen stufen sich die drei
Theile jedesmal etwas tiefer ab. (Unterhalb der letzten
Abstufung liegt das neue Schloss, von dem aus die ganze
Burganlage, einen Theil des Parkes bildend, jetzt zugänglich
ist.) Nach Süden fällt das Plateau steil zum Saynbach
und zur Chaussee im Thal herab. Nach Osten bleibt
es etwas auf gleicher Höhe, um sich dann ebenfalls nach
der hierherum gekrümmten Sayn zu senken.
Der östliche Theil ist der grösste, die eigentliche
Burg Sayn, im Ganzen der Bauzeit des 14. Jahrhunderts
entsprechend. Der Burgweg zieht sich von Osten zwischen
zwei Mauern nach Südwesten, dann Westen, Nordwesten,
Norden, wo er in den Burghof tritt. Wo er die Richtung
nach Westen annimmt, springt an der Innenmauer ein
polygonaler Thurm in den Weg vor, diesen verengend,
und einen, beide Mauern verbindenden Thorbau deckend.
Bei der Nordwestwendung (wo sich der innere Mauerzug
verliert), tritt ein kleiner Halbkreisthurm aus der Aussen-
mauer nach aussen (Westen) vor; etwas weiter hin läuft
aus der Mitte ihres nördlichen Zuges eine Verbindungs-
mauer nach Westen. Die Trümmer der Hauptmauer hin-
gegen hören weiter nordwärts bei einem unregelmässig viel-
eckigen Gebäude auf. — Innerhalb des Hofes zeigen sich
zunächst Reste eines achteckigen Thurmes und unweit
davon eine Mauer, dann ein Brunnen ziemlich in der
Mitte der Hofanlage. — Weiter nach Osten ist in einem
fünfeckigen Thurm wohl der Bergfried zu suchen. Von
seiner Südecke läuft eine Verbindungsmauer nach der
vorher erwähnten Innenmauer des Burgweges; eine andere
Mauer in Fortsetzung seiner Südostseite geht ein Stück nach
Norden, nach Osten, und im rechten Winkel gebrochen
nach Süden, wo sie ebenfalls die innenmauer des Burg-
weges trilft. Diese zuletzt genannten Mauern schliessen
demnach einen fünfeckigen Hof ein, innerhalb dessen Reste
eines Gebäudes. — Wie der Nordtheil der Hauptburg
beschaffen war, lässt sich nicht erkennen. Ueberhaupt
ist nicht nur in Folge der gewaltsamen Zerstörungen,
sondern auch durch die Terrassirungen und Aufschüttungen
für Parkanlagen die Feststellung und Bestimmung der ein-
zelnen Gebäudetrümmer und Wege schwierig.
Der zweite Burgtheil, wohl die Burg Reiffenberg,
besteht vorzugsweise aus einem rechteckigen Gebäude,
 
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