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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0194

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178

Coblenz,

ordenshaus entstand. — Die zweite Stadtmauer, von
Erzbischof Arnold beschlossen, 1276-—89 gebaut (&örz, M.
Rh. Reg. 59. — Rechnungen im Stadtarchiv) UlUZOg die Stadt und die
Vorstädte: Leer (Löhr), S. Georg und Firmink (Firmung)
mit der Oastorkirche. Sie ging vom deutschen Eck die
Mosel entlang, in dem Unterbau der dritten Mauer erkennbar,
über die Schwanenpforte, Kornpforte, Wolf, [Ochsenthurm,
der bis 1880 stand] zur jetzigen Moselbahnbrücke: dann
landeinwärts, auf der Süd- und Ostseite um die Stadt eine
mehrfach gebrochene, im Ganzen halbkreisförmige Linie
bildend, und zwar erst etwas südwärts [zum Ende der
Weissergasse, wo innerhalb der Bahnlinie und des jetzigen
Weisserthors die alte Weisserpforte stand]. In diesem
Zuge ist ein Stück Mauer und ein Rundthurm erhalten.
Nun südöstlich, Eisenbahnstrasse und Seilerwall entlang,
wo [bis 1882 die Mauer, und noch jetzt] drei Rundthürme
erhalten [zum alten Löhrthor; hier stand, vor die Mauer
vorspringend, das Zeughaus]; dann östlich, wo ein Mauer-
rest auf dem Grundstück des Maurermeisters Heimbach
erhalten, [an's Ende der Görgenstrasse, wo das ehemalige
Georgenthor; nordöstlich die Strasse der Weisserthurmmauer
entlang zur ehemaligen Schulpforte am Ende der Balduins-
und Gymnasialstrasse. Von hier verliess die Mauer ihren
bisherigen, der ältesten Mauer annähernd entsprechenden
Zug, wendete sich in stumpfem Winkel nach aussen zu
und lief in grader Richtung ostwärts, die den Namen
bewahrende Schanzenpforte entlang, wo] ein Thurm, von
den Hintergärten der Clemensstrasse aus sichtbar, ein
anderer an dem Gerichtsgebäude. Von dort ging die
Mauer nach dem Rheine zu, den sie etwas oberhalb der
Schiffbrücke traf, schliesslich nordwärts das Ufer entlang
über das Rheinthor und Matthiasthor zum deutschen Eck.
(Ursprünglich dürfte diese Mauer von der Schulpforte an,
ihren bis dahin eingehaltenen Weg um die Altstadt herum
weiter verfolgend, also nach innenwärts gebrochen, etwa
den Gymnasialgarten durchschnitten, sich nach dem er-
wähnten Flussarm, dessen Nähe auch der erhaltene Name
Wasserthurm bezeichnet, gewendet und dort geendet haben,
während den jetzigen plötzlich andersgewendeten Lauf des
letzten Stücks wiederum spätere Erweiterung der Stadt
mit sich brachte.) Diese zweite Mauer zeigte bis vor
Kurzem viele Ueberreste, weil sie als zweite Verteidigungs-
linie lange in festem Zustande erhalten wurde, da eine
neue Befestigungslinie erbaut wurde.
 
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