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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0670
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654

Castellaun.

Oblatenbüchse, 1708 (j), etwas verziert. Silber.
Glasbild im mittleren Südfenster des Langchors:
Wappen.
Glocken: 1) marin gissen id? alle böse tne&er ner-
breiben id? o maria geben! barane bas bu nnse mober
bist o reg glorie ueni in iua paee. mcccdyyy. —- 2) jo^annes
^eissen id) alle bosse tnebber nerbreiben id^ in gobes ere
luben id) anno mcccdyyy.
Kirche, kath., h. Kreuz.
Crucifix, von Anfang des 18. Jahrhunderts. Silber.
Kelch, von der Mitte des 18. Jahrhunderts; runder
Fuss; an der Schale Heiligenßguren. Silber, vergoldet.
Messgewand, von Anfang des 16. Jahrhunderts,
der Kirche später von der Markgräfm von Baden ge-
schenkt. Auf der Vorderseite abwechselnd: it^esns
maria ane pclara (verkehrt autgesetzt); auf der Rück-
seite Christus am Kreuz mit hh. Maria, Johannes und
Magdalena, links die Geisselung, rechts Auferstehung,
unterhalb Beweinung, oberhalb Oelberggebet. Spät-
gothische Gewölbe auf Consolen bilden Theilungen und
Verzierungen, den Grund der Fläche Goldfäden als
ineinander verschlungene Kreise gestickt.
Burgruine, mitten in der Stadt (früher das Ende
derselben), auf einer kleinen Anhöhe. Die Burg theilte
die Schicksale der Stadt, war 1645 (Merian) noch wohl-
erhalten, stattlich, mit hohem runden Bergfried, drei andern
Thürmen und drei Wohngebäuden. Eine Burgkapelle
war 1313 erbaut worden. Die Ruine gehört Herrn Apo-
theker Meyer zu Castellaun. — Erhalten ist ein rechteckiger
Palas, 20—40 m hoch, mit Fenstern in zwei Reihen über-
einander, ohne Dach, doch mit fast unzerstörten Tonnen-
gewölben. Die eine Seite desselben setzt sich nach beiden
Richtungen als Mauer fort, nach der einen mit einem vor-
springenden rechteckigen Bastion, nach der andern, etwas
schräg laufend, bis zu einem wenig über der Erde er-
haltenen runden Thurm, von dem aus sie um die Ecke
geht; dann nach einem kurzen Laufe sich wieder in
stumpfen Winkel umwendend. Ein anderer Mauerrest,
die vierte Seite des Beringes bildend, läuft ungefähr
parallel der ersten Mauer, aber etwas weiter ab, isolirt
Und in einer leisen Krümmung. — Buck, Kl. Ravengiersburg 2, n.
 
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