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Mauer ein Stück nach Osten vor, hier wieder in einen
kreisrunden Thurm endend, wo der östliche Zug der Ring-
mauer beginnt. Dieses vorspringende, beiderseits geschützte
Stück war die Stelle eines Ausfallthors, welches direkt auf
den hier vorbeiführenden Burgweg (s. u.) führte. Der Ost-
zug der Ringmauer ist im weiteren Lauf zugleich Aussen-
mauer eines innen angelegten schmalen Oe bau des, dessen
Parallelmauern mit Tonnengewölbe im Kellergeschoss noch
erhalten sind. — Die Nordseite des Beringes wird statt
der Mauer durch die Reste eines sehr stattlichen Gebäudes
eingenommen, welches zu Ende des 17. Jahrhunderts von
Graf Wilhelm Moritz zwischengebaut wurde, nach aussen,
wie nach innen vorspringend, ein Zeichen, dass zu dieser
Zeit auf die Verteidigungsfähigkeit des inneren Mauer-
ringes kein Werth mehr gelegt wurde. Es hatte drei
Geschosse. Auf seiner Nordseite lassen sich im Haupt-
geschoss noch die Mauern von vier Zimmern erkennen,
von denen das westlichste quadratisch, innerhalb der
Mauer, das folgende in der Fortsetzung des ersten liegt,
die beiden folgenden durch Zurückspringen etwas schmaler
werden. Wie die südliche Partie des Hauses durch
Scheidewände getheilt war, ist nicht zu erkennen. Der
Hauptsache nach ist ein grösserer Saal in der Mitte der
Länge nach durchgelegt; einst reich und schön ausgebildet,
mit einem Tonnengewölbe mit Stichkappen bedeckt; an
seinem östlichen Ende tritt eine apsisartige Halbkreis-
rundung heraus. Diese correspondirt nicht mit dem Erd-
geschoss, denn dort springt die ganze Ostseite des Unter-
baues vor, rechteckig, mit einer rund vortretenden Mauer
auf der Südseite (nahe der Südostecke).
Der äussere Mauerring umzieht ein mit dem inneren
paralleles Viereck, dessen Südseite jedoch nach der Ost-
ecke zu stark abgeschrägt, nach der Westecke zu ab-
gerundet ist. Die Mauer liegt in ihrem südlichen und
westlichen Zuge näher an der innern Mauer, in ihrem
östlichen Zuge weiter, im nördlichen so weit davon ab,
dass ein mehr, als ebenso grosses Terrain, wie das von
dem innern Bering umschlossene, freibleibt, auf dem sich
jetzt keine Gebäudereste mehr hnden. Das Terrain inner-
halb dieser beiden Mauerzüge liegt sowohl auf der West-
seite, als besonders auf der Ostseite tiefer, als das des
innern Beringes. — Ausserhalb dieser Mauer fällt das
Terrain nochmals ab, recht steil an der Südseite. Von
dem äussern Mauerring sind die Nordseite und Ostseite,
wohl die am spätesten angelegten, regulär, geradlinig und
Mauer ein Stück nach Osten vor, hier wieder in einen
kreisrunden Thurm endend, wo der östliche Zug der Ring-
mauer beginnt. Dieses vorspringende, beiderseits geschützte
Stück war die Stelle eines Ausfallthors, welches direkt auf
den hier vorbeiführenden Burgweg (s. u.) führte. Der Ost-
zug der Ringmauer ist im weiteren Lauf zugleich Aussen-
mauer eines innen angelegten schmalen Oe bau des, dessen
Parallelmauern mit Tonnengewölbe im Kellergeschoss noch
erhalten sind. — Die Nordseite des Beringes wird statt
der Mauer durch die Reste eines sehr stattlichen Gebäudes
eingenommen, welches zu Ende des 17. Jahrhunderts von
Graf Wilhelm Moritz zwischengebaut wurde, nach aussen,
wie nach innen vorspringend, ein Zeichen, dass zu dieser
Zeit auf die Verteidigungsfähigkeit des inneren Mauer-
ringes kein Werth mehr gelegt wurde. Es hatte drei
Geschosse. Auf seiner Nordseite lassen sich im Haupt-
geschoss noch die Mauern von vier Zimmern erkennen,
von denen das westlichste quadratisch, innerhalb der
Mauer, das folgende in der Fortsetzung des ersten liegt,
die beiden folgenden durch Zurückspringen etwas schmaler
werden. Wie die südliche Partie des Hauses durch
Scheidewände getheilt war, ist nicht zu erkennen. Der
Hauptsache nach ist ein grösserer Saal in der Mitte der
Länge nach durchgelegt; einst reich und schön ausgebildet,
mit einem Tonnengewölbe mit Stichkappen bedeckt; an
seinem östlichen Ende tritt eine apsisartige Halbkreis-
rundung heraus. Diese correspondirt nicht mit dem Erd-
geschoss, denn dort springt die ganze Ostseite des Unter-
baues vor, rechteckig, mit einer rund vortretenden Mauer
auf der Südseite (nahe der Südostecke).
Der äussere Mauerring umzieht ein mit dem inneren
paralleles Viereck, dessen Südseite jedoch nach der Ost-
ecke zu stark abgeschrägt, nach der Westecke zu ab-
gerundet ist. Die Mauer liegt in ihrem südlichen und
westlichen Zuge näher an der innern Mauer, in ihrem
östlichen Zuge weiter, im nördlichen so weit davon ab,
dass ein mehr, als ebenso grosses Terrain, wie das von
dem innern Bering umschlossene, freibleibt, auf dem sich
jetzt keine Gebäudereste mehr hnden. Das Terrain inner-
halb dieser beiden Mauerzüge liegt sowohl auf der West-
seite, als besonders auf der Ostseite tiefer, als das des
innern Beringes. — Ausserhalb dieser Mauer fällt das
Terrain nochmals ab, recht steil an der Südseite. Von
dem äussern Mauerring sind die Nordseite und Ostseite,
wohl die am spätesten angelegten, regulär, geradlinig und