Frimmel, Theodor von [Hrsg.]: Blätter für Gemäldekunde (6.1910/1911)

Bd. IV. <=>••<=>•• (=>•• Bläffer für Gemäldekunde. <=>••=?••=>•• Seife 151

proie dans une Campagne (kwd. H. 49,
Br. 39). A b r. Hondius, 5agd, Hom
f h o r s f „Groupe de deux figures; une
vieille lisanf ef une autre pres d'un
chaf, une de ces 2 figures esf connue par
la gravure de P. Uleyer ä Vienne de 1792“
T. k. 40, H. 32. Ur. 61 Kopien von dem
faubffummen Ruffen k. Karner nach verfchie*
denen Bildern. Flr. 62 u. 63. Ko ne n g h,
Anfichfen von Amfferdam u. keyden. Flr. 64.
Knüpfer „Cyrus rend Panfhee ä Araspe“.
Holz, Br. 19“ 3‘“, H. 13" 4".
Ferner Bilder von: Dirk III aas, 3. III.
ülolenaer, 3. Hloucheron, G. üet-
Jeher, U. Poussin, G. Poussin. Kopie
nach Potter. „Un fropeau. On voif ce fa-
bleau ä Paris ef dans une galerie ä Vienne,
la gravure de Jacques Gouche y esf joinfe.“
kwd. Br. 23" 6'" hoch 19" 8 ' „Regillo
3. A.“ „Huss diefanf la loi.“ kwd. Br.
41“ H. 36". Ur. 92 Rembrandt „S. Phi-
lippe bapfisanf l’Eunuque de la reine de
Sandace, on en connaif une gravure de
1804 d’apres un dessin de ceffe composb
fion faif par G. G. F. Dietrich (kwd. H.
36, Br. 39). [möglicherweife das Bild, das
im Herbff 1908 in Berlin einiges Auffehen
gemacht hat und dann auf Kunffreifen ge-
Fchickf wurde.] G. Reni maria auf Wolken,
kwd. 5. 36, Br. 27. H. Roos, Rofari,
Roffenhammer Uladonna, Kupfer.Ilr.99.
Schäuffelein 5. Catharina. Holz, H. 36,
Br. 24. Ur. 100 Sfooskopf „Un fas des
livres“, Storck Ularine Soolmacker,
eine kandJchaff mit Gieren, Solimena
GeJchichfe der hl. Genoveva, Swanevelf,
Chr. Schwarz, Siberechf, „Paysage
avec des ruines ef des animaux“. kwd.,
Br. 18,6, H. 13,6. Ilr. 108-114. In der Art des
Hbr. Teniers. Ur. 115. P. Uroger „ka
morf de S. Uofeph“. kwd., 5. 23, Br. 14,2.
116 u. 117. k. v. Valckenborch „Gom
versafions“. kwd., Br. 21, 5. 23. (Gsai.
v. d.) Velde „Une affaque. Holz, Br. 19,
H. 14,6. Vifringa Seeffurm. Wagern
fchön: Ghriffi Geburt (ohne Abmeffungen).
121. 'S. de Weff Die Sünderin vor Chriffo.
Holz, H.20'6", Br. 15'6 " Ilr. 122 mehrere
Rahmen, auf der lebten Texffeife ftehf mit
Bleiffiff gefchrieben folgender Vermerk:

„ka pluparf de ces fableaux esf passe dans
le gallerie de ITlr. KirKlen a Vienne“. Der
Alfwiener Bilderkenner und Kafalogfammler
König Jchrieb darunter; „Kirch lehn er“,
keider find die Schickfale der Kirchlehner*
Jchen Sammlung bisher noch wenig beachtet
worden, doch fei immerhin der Hoffnung
Ausdruck gegeben, dafj die angegebene
Fährte gelegentlich zu einer kunffgefchichf«
liehen Ausbeute hinführen könne.
eine ruhe huf der flucht
UflCH HEGVPTEn VOR IiHUREIlT
DE üfl=HVRE.
In Wiener Privafbefif} lernte ich im
vorigen Sahr ein franzöfiJches Gemälde
kennen, das ein gewiffes kunffgefchichtliches
Infereffe beanfprucht. Ich konnte bald feff-
[feilen, dafj es fich um diefelbe Kompofition
handelt, die 1640 von k. de ka=Hyre
radiert worden ift und die bei Rob. Dumesnil
im Peintre=graveur francais befchrieben ift
(Bd. 1. S. 79 f., Ur. 5). Bei folchen Übereim
ftimmungen der Kompofition ift man geneigt,
von vorn herein den guten Stich als das
Urfprüngliche und das Gemälde als das
Spätere, Abgeleitete anzunehmen. Kommt
es doch viel felfener vor, dafj Künffler ihre
eigenen Bilder felbff im Stich nachgebildet
haben, als dafj ein alter Stich von fpäteren
Künfflern, oder gewöhnlichen handwerklichen
Illalern für ein neues Gemälde als Vor-
läge benüfjt worden ift. Derlei Überfehungen
eines Stiches in ein Gemälde von fremder,
nachahmender Hand zeigen ftets eine ge-
wiffe unverkennbare Stimmungslofigkeif in
Farbengebung und eine deutliche Unbe-
holfenheif und Schüchternheit in der Pinfeb
führung. Dies zur Unferfcheidung von Orb
ginalen namhafter Künffler, bei denen jeder
Strich und Punkt zielbewufjt angebracht ift
und das Kolorit, wenn auch in irgend einer
individuellen Weife ffimmungsvoll erfcheinf.
Der frei Jchaffende Künffler ift ferner weniger
an beftimmfe Abmeffungen gebunden, wo-
gegen der Kopift, der den Stich in ITlalerei