Georg Muche
Tote Vögel
Um so dringlicher der Beweis, daß auch Außenseiter am
Werke sind, die das Visionäre und Konstruktive in der Kunst
mit neuen schöpferischen Impulsen erfüllen und das banale
Gerede vom Ende des Expressionismus und „dergleichen Ismen“
eindringlichst widerlegen. Die Ausstellung der Galerie Fer-
dinand Möller zeigt nur eine begrenzte Auswahl von Werken
jüngsten Datums. Grundbedeutsame Schöpfungen wie die Ar-
beiten von Hans Arp, Meyer-Amden und Ozenfant, Mondrian,
Lissitzky und Gabo — um nur einige zu nennen, fehlen. Der
Eindruck ist trotzdem lebendig. Reich an erregenden Gestal-
tungen, die entscheidende Impulse im Sein und Bewußsein
unserer Zeit offenbaren. Ihre technische Beschwingtheit. Ihren
utopischen Glauben an eine kühle geistige Vollendung des Lebens.
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