Fritz Winter
Vogel köpf
nebst vielen andern sind. Wir wissen um das Schöpferische des
Widerspruchs, um das Grundbedingte der dissonantischen
Paarung von Trieb und Geist, von Chaotik und Konstruktion im
Gefüge unserer Welt. Dieses Weltbild, das alle Grenzen des
bürgerlichen Vergleichs zu 50% genannt Materialismus-Idealismus
zersprengt, war Jahrhunderte verschüttet, kam durch Nietzsche
zum gewaltigen neuen Anbruch und wird noch unerhörteTriumphe
der Kultur feiern. Was in der visionär und konstruktiv bestimmten
Kunst der letzten fünfzig J ahre an entscheidenden schöpferischen
Leistungen zustande kam, ist schon sein Triumph. Ein herrlicher
Vormarsch in mehreren Kolonnen und Etappen: Les fauves, Die
Brücke, Futuristisches Manifest, Der blaue Reiter, Der Sturm,
L’Esprit Nouveau, De Stijl-Holland, Obmochu und realistisches
Manifest-Moskau und last not least: das Bauhaus eine groß-
artige Reihe künstlerischer Schöpfungen und Anregungen.
Die Ausstellung der Galerie Möller ist in der Hauptsache
jüngeren Beispielen dieser Entwicklung gewidmet. Die gleich-
zeitige Gegenwart einiger repräsentativer Werke von Meistern
wie Kirchner, Nolde, Schmidt-Rottluff, Heckel, Otto Müller,
Feininger, Kandinsky und Klee soll bekennen, wie tief uns das