Musikalischen in uns zu rühren wissen, obgleich sie von einer
klaren logischen Spannung des Bildgedankens beherrscht sind.
Man sehe die Holzschnitte von Matare. Sie lassen wenige Flächen-
kontraste und Tierkonturen in unendlicher Weite als zutiefst
geborgene kreatürliche Ruhe lagern: breit und tief. Welcher
Naturalist hat uns je so warm an das Herz der Natur gelegt wie
Matare mit seinen einfachen Formen strengster Gebundenheit ?
Oder man sehe die Bilder von Schlemmer, Nebel, Muche, Neu-
geboren, Hoerle, Seiwert, Bortoluzzi. In verschiedenen Graden
der Tiefe und Zartheit oder Kraft ist allen eine restlos übersicht-
liche, vielfach architektonisch gerichtete Ordnung der Farben
und Formen eigen. Eine gleichexponierte Vordergriindigkeit
läßt alle räumlichen Tiefenbeziehungen in der zweidimensionalen
Fläche aufgehen und diese Fläche bleibt eben durch ihre Ver-
dichtung und Geschlossenheit in durchgehender rhythmischer
Korrespondenz aller Teile untereinander. Rhythmus: er geht
durch den Farben- und Formenkreislauf dieser Bilder wie ein
belebender Pulsschlag, wie eine zugleich erregende und regelnde
Intensität.
Rhythmus: der Generalnenner für solche äußersten Ge-
gensätze der Ausstellung wie Coester, Kuhr, Scholz, Tinzmann
und Winter einerseits, Baumeister, Vordemberge-Gilde wart,
Nerlinger und Engelien anderseits. Dort naturgleich ent-
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