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Blinkenberg, Christian
Archaeologische Studien — Kopenhagen: Gyldendal [u.a.], 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.52553#0082
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68

Behandlung dieser Altertümer und der daran geknüpften Fragen
geliefert3. Dass diese Fragen nicht endgültig beantwortet
werden konnten, liegt zum Teil an der Unvollständigkeit des
Materials, zum Teil auch daran, dass die alten immer wieder
abgedruckten Abbildungen in Einzelheiten nicht zuverlässig
waren. Endlich wurden die Votivhände sehr früh gefälscht;
falsche Stücke werden in mehreren Museen aufbewahrt und
sind auch in der Litteratur abgebildet worden4.
Ich gebe hier zunächst eine Übersicht der mir bekannten
Exemplare ohne auch nur annähernde Vollständigkeit des
weit zerstreuten Materials zu beanspruchen; auch mag, da
ich nur einen kleineren Teil davon gesehen habe, darunter
das eine oder das andere Stück verdächtig sein. Doch sind
alle diejenigen Exemplare, die für die Untersuchung beson-
ders wichtig sind, zweifellos echt. In der Übersicht sind
nur solche Hände angeführt, deren zwei letzte Finger ein-
gebogen, die drei ersten dagegen erhoben sind. Es kommen
viele Bronzehände vor, deren Finger in abweichender Weise
gehalten werden5. Einige darunter mögen mit der hier be-
handelten Klasse mehr oder weniger Berührungspunkte haben;
andere gehören dagegen in einen ganz anderen Kreis von
Vorstellungen. Es empfiehlt sich deshalb die Betrachtung nicht
über die durch die beschriebene Fingerhaltung charakterisirte
Klasse hinaus auszudehnen.
3 Die Litteratur wird in der unten gegebenen Übersicht angeführt. Es
sind Arbeiten von sehr verschiedenem Wert. Unter den zusammenfassenden
Behandlungen der neueren Zeit sind besonders hervorzuheben die bekannten
Arbeiten von Jahn (Berichte der sächs. Gesellsch. der Wissensch. 1855 S. 100 ff.)
und Dilthey (Archäologisch-epigr. Mittheilungen aus Österreich II S. 44—65).
4 Fälschungen sind erwähnt: Antichitä di Ercolano V 1767 pref., S. V;
Babelon et Blanchet, Catalogue des bronzes antiques de la Bibliotheque Na-
tionale Nr. 1064 etc.
5 Beispielsweise führe ich an: J. Becker, Die Heddernheimer Votivhand,
Frankfurt 1861 (mit Dedikation an Dolichenus); Babelon-Blanchet, 1. c., Nr. 1065
(Inschrift: Σνμβολον / προς / Ονελαννίονς')·, Dilthey, 1. c., Taf. 5; Ersilia Caetani-
Lovatelli, Monumenti antichi della reale accademia dei Lincei I 169—186;
Collection Hoffmann 1899 Nr. 569—570, etc.
 
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