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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 19.1899

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Fundberichte und kleinere Notizen
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Auszüge aus den Zeitungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24725#0524

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22* —

zeigt, ziemlich regelmâssig und nur dadurch erklârlich, dass er durch
geradlinige und senkrecht stehende Felsen gebildet ist.

Der Hôhlengrund ist durcli Schotteranhâufungen von grossen Fels-
blôcken gebildet und desshalb ziemlich uneben, daher aucb ist das Graben
in der Hôhle sehr erschwert; ein Versuch bat damais zu weiter nicht
mehr als zur Ausgrabung eines franzôsischen Soustückes ans dem zweiten
Kaiserreiche geführt. Zu einer au-sgiebigen und regelrechten Ausgrabung
ist der Raum und der Einfahrtsschacht viel zu klein; ohne Vergrôsserung
des Einganges ware jedes Abrâumen unmôglich. Was aber diese Hôhle
einigermassen merkwürdig macbt und sie bestimmt als menschlichen
Aufenthaltsort kennzeicbnet, das
sind an der senkrechten Südwand
angebrachte linsenfôrmige Hôh-
lungen, die nur durch Menschen-
handso verfertigt werdenkonnten
und keine natürlichen, durch
Ausbrechen von grossen Kieseln
entstandene Lôcher sind. Viel-
leicht dienten sie dazu das Auf-
steigen zur Oeffnung durch Ein-
setzen des Fusses in die kleinen
Hôhlen zu erleichtern. Im Aufriss
der Südwand bis zur Decke des
Schachtes sind diese kleinen Hôhlungen eingezeichnet, wobei auch die
Masse derselben angegeben sind.

Herr Baurath Winkler, der mit mir und den ebengenannten Herren
von der naturhistorischen Gesellschaft von Colmar diese Hôhle besuchte,
hielt auch dafür, dass die Hôhle als Zufluchtsort habe dienen kônnen; dass
diese auch schon sehr lange im Volke von Geberschweier bekannt sein
muss, deutet schon deren Bezeichnung als «Heidenloch, Heidenhôhle » an.
Fine gründlichere, wissenschaftliche Erforschung derselben würde wohl
nicht ohne intéressante Aufschlüsse bleiben. Hoffentlich wird es mir ge-
lingen, unter den zahlreichen gelehrten Gesellschaften unseres Landes
Jemanden dafür zu inleressiren, uni, wenn einmal die Stelle als Stein-
bruch in Angriff genommen sein wird, unter der Gunst der Steinbruch-
arbeiten die Heidenhôhle von Geberschweier gründlich zu erforschen.

Unterdessen glaubte ich, dass es für die Hôhlenforschung von Belang
sein dürfte, einstweilen dieses Heidenloch zu kennen und in dieser Meinung
wollte ich dessen Existenz hier an dieser Stelle zur Verzeichnung bringen,
 
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