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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 19.1899

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Fundberichte und kleinere Notizen
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Auszüge aus den Zeitungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24725#0530

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Der erste Stein ist der Grabstein des Job. Stumpff von Sümmern,
f 4. Mai 1572. Er fand sich nach drei und einem Vierteljahrhundert noch
an der oben (7) beschriebenen Stelle. Die einzige erkennbare Inschrift
lautet :

. . HANES STVMPFF YON SVM . .

Der zweite Stein ist in zwei Teile zerbrochen und ausserdem ver-
stümmelt. Ein Teil tràgt am Rande die Inschrift (T) REPPA (ch) und ferner
(Ihres A) LT (e) RS. I (m ntenJahr), ausserdem die Namen der Steinmetzen
Minsinger und Breining mit ihren teilweise verstümmelten Wappen. Der
andere Teil làsst die Buchstabengruppen E. IAR.DE(n), wohinter jedenfalls
das Todesdatum stand, und EDEL. AD erkennen. Ferner ist ein gànzlich
abgeschliffenes Doppelwappen zu sehen, welches zu der Yermutung führt,
dass wir es mit einer weiblichen Person zu thun haben. Es kàmen somit
in Betracht Anna, die Gemahlin Josephs Nüttel v. Treppach (17), allenfalls
Anna, die Gemahlin Martins Nüttel v. Treppach (25), môglicherweise auch
Anna Nüttel v. Treppach, eine Schwester des Amtmanns Martin, welche
mit Johann Jakob Gross, dem Sohne des Stadtschreibers von Pforzheim,
verheiratet war und am 4. December 1599 zu Ingweiler starb. Es istwohl
mit Gewissheit anzunehmen, dass diese intéressante Platte die irdischen
Ueberreste der erstgenannten (17) gedeckt hat. Diese Behauptung findet
ihre Beslàtigung durch die Lage des Steines hinten am Auftritt zum Altar,
welche mit der Angabe des Stadtarchivs (s. o. 17) übereinzustimmen
scheint. Zu Ungunsten der Anna Nüttel v. Treppach geb. v. Nelspach (25)
spricht der Umstand, dass sie nicht mit Sicherheit in der Kirche bestattet
wurde. Die zuletzt genannte Anna endlich war wohl kaum in der Kirche
beerdigt, wie dies ja bei auswàrligen Adeligen hàufig vorkam. So wurde,
um bloss das Beispiel eines klangvollen Namens zu erwâhnen, Ursula
Reinbold v. Hagenau, Gemahlin des Johann Ludwig Bôcklin v. Bocklinsau,
welche am 20. September 1600 zu Ingweiler starb, auf dem dortigen
Kirchhofe und nicht in der Kirche begraben.

Ein weiterer interessanter Stein, welcher, nach seinen geringen
Dimensionen zu urteilen, zu einem Kinde gehdrt haben muss, fand sich
nahe an der Kanzel, in der Nâhe der Stelle, wo der Kirchenstuhl derer
v. Nelspach war. Ein Loch in der Mitte des Steines bedeutet die Stelle,
wo der (in Stein ausgehauene) Kopf des Kindes sich befand. Ob die vier
in den Ecken befindlichen abgeschliffenen Verzierungen als Wappen auf-
zufassen sind, bleibt dahingestellt. Es bestànde alsdann die Môglichkeit,
dass es der Grabstein der kleinen Anna v. Nelspach wëre, welche am
 
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