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Bulletin du Musée National de Varsovie — 32.1991

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Ziemba, Antoni: Joseph - Jakobs Sohn: eine Ausstellung in Warschau und Liegnitz
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https://doi.org/10.11588/diglit.18940#0017
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A ntoni Ziemba

JOSEPH — JAKOBS SOHN
EINE AUSSTELLUNG IN WARSCHAU UND LIEGNITZ

Vom Oktober 1990 bis Marz 1991 wurde im Warschaucr Nationalmuseum cine interessante
Ausstelhmg gezeigt: Joseph — Jakobs Sohn. Szenen aus der Geschichte der biblischen Patriarehen
in der Kunst der Neuzeit. Die Ausstellung war Ergebnis des Zusammenwirkens des Warschaucr
Nationalmuseums mit dem Kreismuseum fur Kupferbergbaugeschichte in Liegnitz. Die
Zusammenarbeit beider Museen dauert schon fast 10 Jahre (seit 1979) und hat sieberi
Ausstellungen ergeben, darunter: Die hollańdische Landschaftsmalerei des 17. Jh. (1984), Die
flamische Malerei des 17. Jh. (1986), Die neuzeitliche italienisehe Landschaftsmalerei (1987). Die
Autorin der Ausstellung war Dr. Katarzyna Murawska, Kustodin in der Abteilung der europai-
schen Kunst des Nationalmuseums1.

Durch ihren Charakter und ihr Zicl unterschied sich die Ausstellung von den anderen,
in der polnischen Museologie ublichen Expositionen. Sie vertrat den in Polen bedauerlichcrweise
cxtrem raren Typus strikt ikonographischer Ausstellung, die die Bildrezeption litera-
rischer Themen bzw. die der allegorischcn und symbolisehcn Konzepte darstellt. (Eine
einzige Ausnahme war hierbei die Ars emblematica, organisicrt 1981 von Jan Białostocki).
Daraus auch hat sich der uniiberschatzbare didaktische Wert der Ausstellung ergeben, gesehen
vor dem Hintergrund der entsetzlichen Ignoranz der polnischen Gesellschaft in der Kenntnis
der Bibelstoffe.

Die Anordung der Ausstcllungsobjekte war hier sehr einfach: wie es sich bei einer ikono-
graphischen Ausstellung gebiihrt — arrangiert nach dem erzahlerischen Nacheinander der in der
Genesis beschriebenen Ereignisse — von der Geburt Esaus und Jakobs bis auf Jakobs Segnen
der Siihne von Joseph. Dadurch war eine grofie, narratiy kontinuerliche Bilderreihe entstanden,
die den Betrachtern die Episoden der Geschichte nacheinander zu „lesen" ermoglichte. Somit
gewann die Exposition einen Charakter didaktischer Popularisierung des literarischen Bibel-
themas. Dadurch wurde aber zugleich die Hervorhebung der wissenschaftlichen Probleme im
wesentlichen benachteiligt. Da die erzahlerische Ordung die chronologische bzw. die topogra-
phische ausgeschieden hat, bot die Ausstellung keinen einleuchtenden, ersichtlichen Einblick

1. Mit Dr. Murawska /.usammen arbeitetcn an der Ausstellung und ihrem Katalog: Łucja Wojtasik-Serodyszyn aus Liegnitz.
und die Frauen aus dem Warschaucr Nationalmuseum: Hanna Benesz, Iwona Danielewjcz, Helena Domaszewska, Maria
Kluk, Dr. Janina Michalkowa, Dr. Buż( na Stcinborn, Joanna Ton.icka und Herr Waldemar Dehiga.
 
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