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Bode, Wilhelm von; Tschudi, Hugo von; Königliche Museen zu Berlin
Beschreibung der Bildwerke der christlichen Epoche — Berlin: W. Spemann, 1888

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Kleine Bildwerke
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Plaketten (Bronzetäfelchen mit figürlichen Darstellungen)
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I. Italienische Plaketten (Nr. 645 - 1041)
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https://doi.org/10.11588/diglit.54664#0210
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198

Plaketten.

844. Der auferstandene Christus zwischen Petrus und Johannes d. T.
Flachrelief. Bronze. H. 0,173, Br. 0,11. In einer von zwei Pilastern und
geradem, von einer Palmette überragten, Sturze gebildeten Umrahmung. Erworben 1880
in Florenz (Sammlung Bardini). — Molinier, Les Plaq. No. 439. — Abb. Taf. XLIII.
Christus stehend, von vorn gesehen, mit halbentblösstem Oberkörper, die Rechte
lehrend erhoben, in der Linken das Kreuzesbanner. Links Johannes d. T., knieend ihm
zugewendet. Rechts in entsprechender Stellung der hl. Petrus.
Venezianisch (?). Ende des 15. Jahrhunderts.

845. Maria mit dem Kinde. Halbrelief. Bronze, vergoldet. Nach oben halb-
rund abschliessend, H. 0,112, Br. 0,061. Erworben i883 in München. —
Molinier, Les Plaq. No. 421. — Abb. Taf. XLIII.
Maria mit dem Kinde über einem von zwei Gewandfiguren flankierten Rankenwerk
in Halbfigur; eine Palmette schmückt ihre Krone; eingeschlossen von einem aus zwei
Delphinen gebildeten, auf zwei kurzen Säulen aufruhenden Spitzbogen. Darüber drei
Cherubim. Die äussere Einrahmung wird durch glatte Halbsäulen gebildet, die einen
überhöhten Bogen tragen.
Rohe archaistische Arbeit. — Venezianisch oder Paduanisch. Ende des 15. Jahrhunderts.
846. Brustbild des hl. Lorenzo Giustiniani. Halbrelief. Bronze. H. 0,089,
Br. 0,071. Kunstkammer; 1841 aus dem Antiquarium überwiesen. — Heiss,
Les medailleurs de la Ren. Fase. 7, p. 175 u. Taf. XII, No. 3; fehlt bei Molinier, Les Plaq.
— Abb. Taf. XLII.
Im Profil nach links, bartlos; der Kopf mit einer glatt anliegenden Kappe bedeckt.
Hinter dem Haupte die Strahlen des Heiligenscheins. In zierlichem viereckigem Rahmen,
auf welchem erhaben die Inschrift: BEATVS LAVRENTIVS IVSTINIANVS PRIMVS
PATRIARCHA VENETIARVM.
Lorenzo Giustiniani, geb. zu Venedig den 1. Juli 1381, gest. als erster Patriarch von Venedig am 8. Januar 1456,
selig gesprochen 1482, kanonisiert 1690. Mit Benutzung des Gemäldes von Gentile Bellini in der Akademie von Venedig,
das er im Jahre 1465 für S. Maria del Orto malte. Dasselbe Heiligenbildnis in einem Holzschnitt der 1494 in Venedig
gedruckten „Doctrina della Vita Monastica“ von Giustiniani. — Venezianisch. Ende des 15. Jahrhunderts.
847. Ein Reiter in orientalischer Tracht. Halbrelief. Bronze, mit Spuren von
Vergoldung. Rund, Durchm. 0,082. Erworben 1880 in Florenz (Sammlung
Bardini). — Molinier, Les Plaq. No. 449. — Abb. Taf. XLIII.
Nach links sprengend. Das Haupt mit einem Hute bedeckt; über der rechten
Schulter eine Lanze mit einem Fähnchen; an der linken Seite ein Köcher, an der rechten
ein Bogen zur Hälfte sichtbar.
Eine späte Aufschrift der Rückseite bezeichnet den Reiter als „Schanderbeck Principe d'Epiro picciola
signoria . . .“. Jskanderbeg, Fürst von Albanien, Bundesgenosse der Venetianer und des Papstes gegen die Türken;
gest. 1467. — Venezianisch. Um 1500.
 
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