TN LÄNDERN, DEREN BODEN STEINARM IST, ODER
A wo eine für bildnerische Zwecke geeignete Steinart kostspielig
ist, hat man für plastische Arbeiten schon im frühen Altertum
nach einem dauerhaften Ersatz des Steines gesucht. Am nächsten
lag die Verwendung des Tons, der leicht und rasch zu bear^
beiten und zu brennen ist. Um dem Ton eine künstlerische
Wirkung zu geben, muß er bemalt werden, die Farbe ist aber
gegen Staub und namentlich gegen Feuchtigkeit schwer auf
längere Zeit zu schützen, am wenigsten im Freien bei Verwend
dung der Elastik für die Architektur. Man suchte daher nach
einem Mittel, sie durch einen Überzug wetterbeständig zu
machen. Diesen fanden die Ägypter schon im Anfang des
2. Jahrtausend v. Chr. in der Glasur; doch haben sie diese für
größere Plastik wenig in Anwendung gebracht, da sie treffliches
Steinmaterial und billigste Arbeiter zur Verfügung hatten. Um
so ausgiebiger machten die Babylonier und Perser davon Ge^
brauch; von ihnen übernahmen die Chinesen und vor allem
die islamischen Völker diese Kunst, die sie zur höchsten Aus^
bildung brachten. Vom Orient aus ist die Kunst des Glasierens
schon früh auch in Europa bekannt geworden, wurde aber im
Altertum wie im Mittelalter nur spärlich und nur für gewöhnliche
Töpferware verwandt. Erst durch die reich bemalten und präch^
tig glasierten Gefäße, in denen Spezereien aller Art seit dem
13. Jahrhundert vom Osten, namentlich von Kleinasien und
Syrien aus, in Italien eingeführt wurden, erhielt hier die alb
mählich erblühende Töpferei die Anregung, sich im Anschluß
an solche Vorbilder selbständig im Glasieren bemalter Tonwaren
zu versuchen. Anfangs in Bleiglasur, die wohl auch das ganze
Mittelalter hindurch bekannt gewesen war, seit dem Anfang
des Quattrocento auch in Zinnglasur, die feinere Bemalung er^
möglichte.
Diese Erfolge im Handwerk führten bald auch zu Versuchen,
1
A wo eine für bildnerische Zwecke geeignete Steinart kostspielig
ist, hat man für plastische Arbeiten schon im frühen Altertum
nach einem dauerhaften Ersatz des Steines gesucht. Am nächsten
lag die Verwendung des Tons, der leicht und rasch zu bear^
beiten und zu brennen ist. Um dem Ton eine künstlerische
Wirkung zu geben, muß er bemalt werden, die Farbe ist aber
gegen Staub und namentlich gegen Feuchtigkeit schwer auf
längere Zeit zu schützen, am wenigsten im Freien bei Verwend
dung der Elastik für die Architektur. Man suchte daher nach
einem Mittel, sie durch einen Überzug wetterbeständig zu
machen. Diesen fanden die Ägypter schon im Anfang des
2. Jahrtausend v. Chr. in der Glasur; doch haben sie diese für
größere Plastik wenig in Anwendung gebracht, da sie treffliches
Steinmaterial und billigste Arbeiter zur Verfügung hatten. Um
so ausgiebiger machten die Babylonier und Perser davon Ge^
brauch; von ihnen übernahmen die Chinesen und vor allem
die islamischen Völker diese Kunst, die sie zur höchsten Aus^
bildung brachten. Vom Orient aus ist die Kunst des Glasierens
schon früh auch in Europa bekannt geworden, wurde aber im
Altertum wie im Mittelalter nur spärlich und nur für gewöhnliche
Töpferware verwandt. Erst durch die reich bemalten und präch^
tig glasierten Gefäße, in denen Spezereien aller Art seit dem
13. Jahrhundert vom Osten, namentlich von Kleinasien und
Syrien aus, in Italien eingeführt wurden, erhielt hier die alb
mählich erblühende Töpferei die Anregung, sich im Anschluß
an solche Vorbilder selbständig im Glasieren bemalter Tonwaren
zu versuchen. Anfangs in Bleiglasur, die wohl auch das ganze
Mittelalter hindurch bekannt gewesen war, seit dem Anfang
des Quattrocento auch in Zinnglasur, die feinere Bemalung er^
möglichte.
Diese Erfolge im Handwerk führten bald auch zu Versuchen,
1