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Boehlau, Johannes
Aus ionischen und italischen Nekropolen: Ausgrabungen und Untersuchungen zur Geschichte der nachmykenischen griechischen Kunst — Leipzig, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.669#0132
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126 Dritter Abschnitt.

auf der weifsgrundigen Lekythos Denkmäler I t. 23. 1; dafs sich die Form lange gehalten
hat, bezeugen auch die beiden kleinen Kelche Berlin 2750 und 2751 aus der Zeit des
schönen Stils. In der archaischen Keramik ist sie offenbar sehr selten.

2) T. X. 9. Scherben eines Kelches, der allem Anscheine nach wie T. X. 7 steil-
wandig war und einen weiten offenen Recipienten hatte, nur mit umbiegender Lippe und
vielleicht — nach der Führung des Konturs zu schliefsen — unten rundlich, so dafs das
ganze Gefäfs etwa Glockenform gehabt haben würde. Die Aufsenfläche ist weifs über-
zogen, die Innenseite gefirnifst. Die erhaltenen Eeste der Bemalung stimmen in ihrer zier-
lichen Ausführung am ersten zu kyrenäischer Art. Die einfachen Punktreihen, die keines-
wegs ein häufiges Ornament in der archaischen Vasenmalerei sind, kehren Archäol. Zeit.
1881 t. 11. 2 wieder, die dicken Punkte zwischen den Linien auf der Münchener Fisch-
schale, unserer Nymphen schale t. XI, dem Aryballos t. IX. 4 und dem Fragment 3.

3) Einem ähnliehen Gefäfse hat t. X. 6 angehört. Die Technik und Ornamentik
ist die von 2, der Kopf mit doppelter Ranke vergleicht sich mit den Reitern und der
Sphinx Archäol. Zeit. 1881 t. 13. 2, 3, 6. Innenseite und Oberrand der Lippe sind schwarz
gefirnifst.

4) Kanne T. X. 5. Die noch kenntlichen Reste des Tierstreifens setzen die Zu-
gehörigkeit zur kyrenäischen Klasse aufser allen Zweifel, die hängenden Rückenfedern des
Hahns sind auch noch in Spuren erhalten. Die Blattmotive, steigende am Fufse, fallende
am Halse, kehren auf Archäol. Zeit. 1881 1.10.1, 11. 1, 2 wieder, der Streifen mit schrägen
Zickzackmotiven ist neu, aber neben denen mit sigmaförmigen Motiven Archäol. Zeit. 1881
1.10. 2, 11. 2 nicht auffällig. Die Oberfläche ist weifs überzogen.

5) Aryballos t. IV. 4. Aus Grab 40. — Die Standfläche ist mit einem ausge-
sparten, hellen Kreuzmotiv verziert wie der Fufs n. 7, g. Feiner weifser Überzug, der leider
durch den Kalksinter grofsenteils zerstört war. Rot an Bauch, Hüfte und Mähne des
Pferdes und am Zügel. Die feine Töpferarbeit an der Mündung mit der reichen Profilierung
und der blattdünn auslaufenden Platte ist besonders hervorzuheben. Für das Mündungs-
ornament vgl. zu 2.

6) T. 10. 3. Fufs einer Schale, weifser Überzug; Blattmotive wie an den Füfsen
der Hydrien und der Amphora Archäol. Zeit. 1881 t. 10 und 11. Auf dem Ringe der Stand-
fläche ein Kranz wie Archäol. Zeit. 1881 1.10. 2 (vgl. zu 1); oben Reste paralleler Riefen.
Möglicherweise hat der Fufs zu der Nymphenschale gehört, an deren Fufsansatze ähnliche
Riefen sich befinden. Die Mafse und das Ornament passen.

7) Eine Anzahl von kleineren Fragmenten. Darunter befinden sich a) b) Reste
von zwei kannenartigen Gefäfsen; das eine zeigt als Ornament einen Bogenfries mit Knospen
und Punkten zwischen den Knospen, darüber ein Band mit Zickzackmotiven wie 4); ferner
c) ein Stück mit einem Kranze wie 1), d) ein Stück Deckel mit Knospen und Punkten
wie 1), e) ein geriefter stengeiförmiger Fufs einer Sehale, f) ein Stück Schalenfufs mit
 
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