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263a ENGEL, frontal auf hoher, zum Teil abgestoßener, ursprünglich wohl acht-
eckiger Standplatte stehend. Das von lockigem Haar umrahmte Haupt ist gerade-
aus gerichtet. Kleidung: langes Untergewand mit schleifenden Säumen, darüber
Mantel mit Kapuze und Quaste auf dem Rücken. Der Mantel wird auf der Brust
von einer Agraffe zusammengehalten. Es fehlen: beide Hände und das Attribut,
das die Gestalt ursprünglich mit der rechten Hand vor der rechten Brust gehalten
hat, und die Nase. Kittstelle am Halse.
Statue. Auf der bearbeiteten Rückseite ein Spalt ausgekittet.
FRANKREICH, 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Grauer Sandstein. Höhe 154 cm.
263b MARIA MIT DEM KINDE (Fragment). Die gedrungene Gestalt der Maria
steht frontal, mit vorgesetztem linken Fuß auf einer flachen Standplatte. Sie ist
bekleidet mit langem, bis zum Boden herabfallendem Gewand und einem Mantel,
der über Kniehöhe herabreicht. Auf dem rechten Arm trägt Maria das nackte
Kind, dessen Unterkörper in den Mantel eingehüllt ist. Das Kind hält mit beiden
Händen einen Vogel. Die Köpfe der Maria und des Kindes mit den Hälsen sind
in Schulterhöhe abgebrochen und verlorengegangen. Es fehlen weiter die
ursprünglich eingediebelte linke Hand der xMaria, Teile der Gewandfalten und der
Standplatte.
Statue. Rückseite vernachlässigt. Spuren alter Fassung; Mantel Gold, Futter blau;
Sockel grün.
FRANKREICH (PARIS), 2. HÄLFTE DES 14. JAHRHUNDERTS. Kalkstein. Höhe 56 cm.
264 VORTRAGEKREUZ. Alle vier Balkenenden sind mit einem Vierpaß verziert,
aus dem eine bourbonische Lilie herauswächst. Am Schnittpunkt der beiden
Kreuzbalken quadratisches Zierfeld, aus dessen Ecken Kreuzblumen hervor-
wachsen. Der Kruzifixus hängt mit hocherhobenen Armen und übereinander-
genagelten Füßen am Kreuz. Sein Kopf ist nach links geneigt.
Freiplastisch. Rückseite sorgfältig bearbeitet. Das Kreuz als Hochrelief; der Kru-
zifixus als Statuette bearbeitet. Ältere, nicht ursprüngliche Vergoldung und
Bemalung.
SÜDFRANKREICH ODER SPANIEN, 15. JAHRHUNDERT. Nußbaumholz. Höhe des Kreuzes
72 cm, Breite 52 cm, Höhe des Kruzifixus 18 cm.
265 MARIA MIT DEM KINDE. Maria steht auf einer achteckigen, an der oberen
Kante abgeschrägten Sockelplatte. Sie ist leicht in der gotischen S-Linie bewegt
und wendet ihr Haupt nach links dem Kinde zu, das sie mit der Rechten in
Brusthöhe festhält. Maria ist bekleidet mit enganliegendem langem Gewand und
weitem, in schweren Falten auf den Sockel herabfallendem Mantel. Das Kind
trägt langes Gewand und hält in der Linken einen Apfel. Das in der Mitte
gescheitelte Haar der Maria fällt zu beiden Seiten des Hauptes in weichem Flusse
herab und wird von einem Schleier umrahmt. Es fehlen: der rechte Unterarm des
Kindes und die linke Hand der Maria. Kleine Abstoßungen an den Mantelfalten.
Statuette. Rückseite abgeflacht.
FRANKREICH (BURGUND), UM 1460-1470. Grauer Kalkstein. Höhe 33 cm.
Das aus Augsburg stammende Bildwerk trägt im Faltenwurf des Mantels der Maria, im Gesichtsaus-
druck des Kindes und in dem der Maria so viele mit der französischen Plastik verwandte Züge,
daß man sich zu seiner Lokalisierung in den schwäbischen Kunstkreis nicht entschließen kann. Es
wird sich wohl — was bei dem kleinen Format ohne weiteres glaubhaft ist — um ein aus Frankreich
eingeführtes Kunstwerk handeln.
Wilm, Die Sammlung Georg Schuster (1937), Nr. 28, Tafel 13. TAFEL 21

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