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C. G. Boerner, Auktions-Institut, Kunst- und Buchantiquariat <Leipzig> [Editor]
Katalog einer kostbaren Autographen-Sammlung aus Wiener Privatbesitz: wertvolle Autographen und Manuskripte aus dem Nachlass von Josef Joachim, Philipp Spitta, Hedwig von Holstein ; Versteigerung 8. u. 9. Mai 1908 (Katalog Nr. 92) — Leipzig, 1908

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.17106#0011
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Musiker.

5

Ludwig van Beethoven, 1770—1827.

12 Eigenhändiges Musikmanuskript. „Neue Liebe, neues Leben.
Poesie von Goethe. 2-te." 11 Seiten quer-folio.

Das zweite Lied aus opus 75. (Sechs Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung
des Pianoforte, der Fürstin Kinsky, geb. Gräfin von Kerpen gewidmet.
Breitkopf 18 Ii).

Das Originalmanuskript des berühmten Liedes, welches Beethoven angeblich an
Bettina Brentano gerichtet haben soll. Dem widerspricht jedoch völlig Beet-
hovens eigenhändige Datirung vom Jahre 1809.

Das Manuskript, welches der Beethovenforschung bis heute unzugänglich war,
ist eines der schönsten und interessantesten Manuskripte überhaupt, da Beet-
hoven den Schluss des Liedes nicht weniger als sechsmal abgeändert hat,
ehe er ihm die endgültige Fassung gab.

Vergleiche das Facsimile der ersten Seite auf Tafel 2.

13 Manuskript mit eigenhändigen Korrekturen und eigenhändigem
Titel „6 Deutsche Arietten. ite. Kennst Du das Land. 1809." 8 S.
quer-folio.

Ebenfalls eine Komposition von den „6 Gesängen für eine Singstimme und Clavier"
und zwar die erste, das herrliche Lied der Mignon.

Von Beethovens Hand ist das Titelblatt und verschiedene Notenkorrekturen am
Rande und im Ms. selbst; sowie die Worte Ludwig van vor dem vom Copistcn ge-
schriebenen Namen Beethoven.

14 Manuskript von Schreiberhand: Lied (Zwar schuf das Glück
hinieden.) Von Herrn Ludwig van Beethoven. Titel u. 2 S.
quer-folio.

Ebenfalls aus op. 75. Von Beethoven selbst stammen die Worte „6tes 1809". Auf dem
Titel eine Tempo-Bezeichnung: „nicht ohne Lebhaftigkeit" und 3 Textworte am Anfang
einer neuen Strophe.

15 Skizzenblätter. 2 volle Seiten quer-fol. Etwa um das Jahr 1800.

Nottebohm unbekannt.

Skizzen zum ersten Satze des 1801 komponierten C-dur Quintettes opus 29 mit
24 Systemen.

16 Skizzen. 2 Seiten quer-folio. ca. 1808.

Nottebohm unbekannt. Prachtvolle und hochinteressante Skizzen zum zweiten,
dritten und Finalsatze der Pastoralsymphonie, opus 68.

17 Skizzen. 2 Blatt mit Bleistift geschrieben, ca. 1825. quer-folio mit
15 Systemen.

Sehr interessant! Enthält unter anderem 5 Takte der ersten Violinstimme
aus dem Variationssatze des Cis-moll-Quartetts opus 131.

18 Skizzenblätter. 2 Seiten, quer-folio.

Entwürfe zu unbekannten Kompositionen. 2 Blatt mit 24 Systemen. Der Original-
Umschlag trägt folgende Aufschrift:
„Musikalisches Andenken aus Ludwigs von Beethovens eigenhändigen Notizbuche,
welches aus seiner Verlassenschaft in der am 5. Nov. 827 abgehaltenen wiener
magistratischen Lizitation laut gerichtlichem Protokoll No. 17 erstand.

Ignaz Sauer
beeideter Schätzungs-Kommissär
in Kunstsachen.

20 X (Kreuzer) C. M.
(Conventions-Münze.)"

Auktions-Katalog' von C. G. Boerner XCII. Autographensammlung.
 
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