Körner
Wahrscheinlich an Moritz Haubold v. Schönberg dem treuen
Freunde des Körnerschen Hauses gerichtetes Gedicht:
„Hier bring ich dir den ächten Talisman
Die neuste Edition der Wünschelruthe
Ists auch bei Erzen nur ein eitler Wahn.
So ists probat bey verdorbnem Blute. . . ."
Das Gedicht, in dem viel von Wünschelruthe, Erzen und Gnomen
gesprochen wird, zeigt deutlich, wie lieb Theodor der Bergmanns-
Beruf geworden war. Des jungen Dichters Liebe für die Natur ins-
besonders für den Bergbau, tritt hier — wie in den meisten Schöpfungen
dieser Zeit — markant hervor.
295 — Poeme aut. „Stern der Liebe, Glanzgebilde". O. O.
u. D. (ca. 1810). 2 S. 40.
Erste Niederschrift des Gedichtes mit zahlreichen Korrekturen.
296 — 2 Poeme aut. „Das war ich" und („Das warst Du").
O. O. u. D. (ca. 1810). 2 S. Fol. 6 u. 5 Strophen ä 6 u. 5 Z.
Erste Niederschrift der beiden Gedichte. Die fünfte Strophe
des ersten Gedichtes ist in allen Körner-Ausgaben durch eine
andere ersetzt und in dieser Form ungedruckt.
297 — L. a. s. („Theodor") Freyberg, d. 26. Mz. (1810). 3 S. 40.
Mit Adr. u. Siegel.
Reizender Brief an seine Eltern. („Ihr Lieben.") Theodor, der eben
von einem Besuch aus Dresden zurückgekehrt ist, berichtet, daß er
trotz alles Rennens die Vorlesung versäumt hat. „Werner hat schon
Strich um 11 Uhr wider aller Gewohnheit gelesen und nach mir ge-
fragt, und unglücklicher Weise hat Schmidt statt die Wahrheit zu
erzählen gesagt, ich wäre krank. Ich muß also wieder willen morgen
bey Werner die Lüge mit ausführen, um Schmid nicht in Verlegen-
heit zu bringen. Trotzdem er über den „verdammten Schuster" klagt,
der ihn sechsundzwanzig sächsische Schuhnägel in den Stiefelsohlen
durchgeschlagen, was ihm beim Laufe große Schmerzen verursachte,
lassen ihm die Liebe und die Musen keine Ruhe, und was er unter-
wegs sang, fügt er als Nachschrift bei:
Kennst du der Sehnsucht Schmerzen
Tief im Herzen
Ein glühend Verlangen
Ein ewiges Streben.
Das Gedicht (Wahn der Liebe.) füllt die ganze 3. Seite und schließt
mit den folgenden Worten:
Ach, daß es doch bliebe
Dies Paradies
Der Wahn der Liebe
Ist gar so süß.
Er ist der Gottheit lebendiger Strahl
Und das Leben entschläft mit dem Ideal!
298 — Poeme a. s. („Theodor"). „Charade" (Karlsbad), d. 28July
1810. 2 S. 8°.
[47]
Wahrscheinlich an Moritz Haubold v. Schönberg dem treuen
Freunde des Körnerschen Hauses gerichtetes Gedicht:
„Hier bring ich dir den ächten Talisman
Die neuste Edition der Wünschelruthe
Ists auch bei Erzen nur ein eitler Wahn.
So ists probat bey verdorbnem Blute. . . ."
Das Gedicht, in dem viel von Wünschelruthe, Erzen und Gnomen
gesprochen wird, zeigt deutlich, wie lieb Theodor der Bergmanns-
Beruf geworden war. Des jungen Dichters Liebe für die Natur ins-
besonders für den Bergbau, tritt hier — wie in den meisten Schöpfungen
dieser Zeit — markant hervor.
295 — Poeme aut. „Stern der Liebe, Glanzgebilde". O. O.
u. D. (ca. 1810). 2 S. 40.
Erste Niederschrift des Gedichtes mit zahlreichen Korrekturen.
296 — 2 Poeme aut. „Das war ich" und („Das warst Du").
O. O. u. D. (ca. 1810). 2 S. Fol. 6 u. 5 Strophen ä 6 u. 5 Z.
Erste Niederschrift der beiden Gedichte. Die fünfte Strophe
des ersten Gedichtes ist in allen Körner-Ausgaben durch eine
andere ersetzt und in dieser Form ungedruckt.
297 — L. a. s. („Theodor") Freyberg, d. 26. Mz. (1810). 3 S. 40.
Mit Adr. u. Siegel.
Reizender Brief an seine Eltern. („Ihr Lieben.") Theodor, der eben
von einem Besuch aus Dresden zurückgekehrt ist, berichtet, daß er
trotz alles Rennens die Vorlesung versäumt hat. „Werner hat schon
Strich um 11 Uhr wider aller Gewohnheit gelesen und nach mir ge-
fragt, und unglücklicher Weise hat Schmidt statt die Wahrheit zu
erzählen gesagt, ich wäre krank. Ich muß also wieder willen morgen
bey Werner die Lüge mit ausführen, um Schmid nicht in Verlegen-
heit zu bringen. Trotzdem er über den „verdammten Schuster" klagt,
der ihn sechsundzwanzig sächsische Schuhnägel in den Stiefelsohlen
durchgeschlagen, was ihm beim Laufe große Schmerzen verursachte,
lassen ihm die Liebe und die Musen keine Ruhe, und was er unter-
wegs sang, fügt er als Nachschrift bei:
Kennst du der Sehnsucht Schmerzen
Tief im Herzen
Ein glühend Verlangen
Ein ewiges Streben.
Das Gedicht (Wahn der Liebe.) füllt die ganze 3. Seite und schließt
mit den folgenden Worten:
Ach, daß es doch bliebe
Dies Paradies
Der Wahn der Liebe
Ist gar so süß.
Er ist der Gottheit lebendiger Strahl
Und das Leben entschläft mit dem Ideal!
298 — Poeme a. s. („Theodor"). „Charade" (Karlsbad), d. 28July
1810. 2 S. 8°.
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