Zu Nr. 150
V O R R E D E
Der Sammler schreibt:
„Zu meinen angenehmsten Jugenderinnerungen gehören die Stunden, die ich beim
Betrachten der Bilder der „Spinnstube“ verbringen konnte, die bei den Großeltern
mütterlicherseits in Bern vom Anfange ihres Erscheinens an (1849) alljährlich an-
geschafft wurde. Es war in den Jahren 1859 bis 1864, vom 8.—13. Jahre, wo
zuerst die Kunst Ludwig Richters in den vielen Holzschnitten der einzelnen Jahr-
gänge auf mich einen tiefen Eindruck machte.
Wie schön waren doch diese Bilder gegen diejenigen des Pfennig-Magazins und
der anderen Kalender, die mir damals zu Gebote standen!
Als später mein Sammeltrieb in die ersten kräftigen Regungen kam, war das Be-
schaffen der älteren Jahrgänge der Spinnstube für mich eine gegebene Sache. Es war
damals nicht schwierig, diese zu einem mäßigen Preise zu erwerben. Später kamen
noch andere Werke Ludwig Richters, die Holzschnittfolgen usw. dazu, und dann fing
ich an, auch nach einigen Originalarbeiten des Meisters auszusehen.
Aber meine ersten Erwerbungen, die vor allem billig sein mußten, da mein Budget
keine großen Ausgaben erlaubte, waren keine besonders glücklichen, bis ich zu An-
fang der 80 er Jahre mit dem Kunsthändler Franz Meyer in Dresden in Verbindung
kam. Der Verkehr mit dem zuverlässigen Manne, durch seine guten Kataloge ver-
V O R R E D E
Der Sammler schreibt:
„Zu meinen angenehmsten Jugenderinnerungen gehören die Stunden, die ich beim
Betrachten der Bilder der „Spinnstube“ verbringen konnte, die bei den Großeltern
mütterlicherseits in Bern vom Anfange ihres Erscheinens an (1849) alljährlich an-
geschafft wurde. Es war in den Jahren 1859 bis 1864, vom 8.—13. Jahre, wo
zuerst die Kunst Ludwig Richters in den vielen Holzschnitten der einzelnen Jahr-
gänge auf mich einen tiefen Eindruck machte.
Wie schön waren doch diese Bilder gegen diejenigen des Pfennig-Magazins und
der anderen Kalender, die mir damals zu Gebote standen!
Als später mein Sammeltrieb in die ersten kräftigen Regungen kam, war das Be-
schaffen der älteren Jahrgänge der Spinnstube für mich eine gegebene Sache. Es war
damals nicht schwierig, diese zu einem mäßigen Preise zu erwerben. Später kamen
noch andere Werke Ludwig Richters, die Holzschnittfolgen usw. dazu, und dann fing
ich an, auch nach einigen Originalarbeiten des Meisters auszusehen.
Aber meine ersten Erwerbungen, die vor allem billig sein mußten, da mein Budget
keine großen Ausgaben erlaubte, waren keine besonders glücklichen, bis ich zu An-
fang der 80 er Jahre mit dem Kunsthändler Franz Meyer in Dresden in Verbindung
kam. Der Verkehr mit dem zuverlässigen Manne, durch seine guten Kataloge ver-