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Innenarchitektur des Zenstempels.

geschoss, durch Säulenreihen gegen das hohe Mittelschiff geöffnet. Mai
gelangte zu diesem Obergeschoss auf kleinen, sehr unbequemen Wendel-
treppen, deren Grundspuren sich in den schmalen Seitenschiffen je zwischen
Ante und erster Säule vorgefunden haben. Oben angelangt, vermochte ,„:„,
nun auf dieser Galerie die ganze Cella (28,65 Meter lang, 13,24 Meter
breit) zu umwandeln.

Im Erdgeschosse war dies nicht Jedermann gestattet. Nur bis zur
zweiten Säule vom Eingange konnte man vorgehen, dann sperrte eine
steinerne, durch alle drei Schiffe reichende Schranke den Eintritt in den
inneren Raum. Diese Schranke setzte sich auch zwischen den folgenden
drei Säulen fort, dann folgte das Zeusbikl, welches metallne Gitter
umfriedigten. „Unter den Thron unterzutreten", berichtet Pausanias

„(.....so wie wir in Amyklai in das Innere des Thrones gekommen

sind) ist nicht möglich. Denn in Olympia hindern dies wandartige
Schranken. Diejenige Schrankenwand, welche der Thür gegenüber liegt,
ist einfach blau augestrichen, die anderen aber enthalten Gemälde von
Panainos. Unter den Darstellungen befindet sieh Atlas, welcher Himmel
und Erde trägt, daneben steht Herakles, der dem Atlas die Last ab-
nehmen will; ferner Theseus und Peirithoos, Hellas und Salamis, Letztere
mit einem Schmuck in der Hand, wie er bei den Schiffsschnäbeln üblich
ist; ferner ist da von den Kämpfen des Herakles der mit dem Nernei'schen
Löwen; ferner die Vergewaltigung der Kassandra durch Aias; weiter
Hippodameia, des Oinomaos Tochter, mit ihrer Mutter; Prometheus noch
in Fesseln und Herakles, der ihm naht, Denn auch das wird dem He-
rakles zugeschrieben, dass er den Adler, der Prometheus im Kaukasus
quälte, getödtet und Prometheus aus seinen Banden befreit habe. Zum
Beschlüsse der Malereien ist Penthesileia dargestellt, wie sie ihren Geist
aufgiebt, und Achilleus, der sie emporhält; endlich zwei Hesperiden die
Aepfel tragend, deren Obhut ihnen der Sage nach anvertraut war.
Dieser Panainos war ein Bruder des Pheidias." (In Wahrheit ein Neffe
desselben.)

Diese neun Gemälde können wir nun, nachdem die Schranken g<
fanden sind, auch unterbringen. Herr A. S. Murray bat sie in neben-
stehender Weise im Innern der Schranken vertheilt.

Es sassen also je drei zu beiden Seiten der Säulen und die <'c
letzten an der quer laufenden Schranke.

Innerhalb der Schranken bemerkt man die deutlichen Spuren.ein^
von der übrigen Fussbodenbehandlung abweichenden Pflasterung. ^ •' "'^
sonst alle begehbaren Fussböden einfach mit Estrich hergestellt s
 
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