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nete Ecke, welche sich an die Mauer c bogenförmig anschliesst; von o nur die
östliche Seite, von p ebenfalls nur eine (die südöstliche) Seite, im Winkel ab-
gerundet. Gegen die Deutung als Thürme scheinen ihm der geringe Abstand von-
einander (21 m) und die ihm sehr gering, erscheinenden Abmessungen von durch-
schnittlich 2 m bis 2.50 m Vorsprung und 3 bis 4 m Frontbreite zu sprechen. In
Bezug darauf, dass eine traversenartige Verwendung der Thürme stattgefunden haben
könne, constatirt derselbe, dass auf dem ganzen Mauerzuge von o w bis p w Reste
einer Ziegelmauer nicht vorhanden sind."
Ueber die Bedeutung des Mauerstückes p w — ob Rest eines Thurmes oder
vielleicht eine Anschlusstelle der Mauer der Unterstadt, oder etwas Anderes —
lässt sich nach Erachten der Zeugen kein Urtheil fällen, bevor nicht eine weitere
Ausgrabung erfolgt ist.
In Bezug auf des Hauptmann Boetticher in dem Buche: „La Troie de Schlie-
mann!' erhobenen Einwurf, dass die von Dr. Schliemann als Akropolis bezeichnete
Bauanlage nicht also bezeichnet werden dürfe, bemerken Dr. Schliemann und Dr.
Dörpfeld, dass die Bezeichnung Akropolis nicht in dem Sinne gebraucht worden
ist, als ob dieselbe sich in einer bedeutenden Erhöhung über der Umgebung be-
| Seite 17. fände, sondern nur im Sinne des Gegensatzes zu | der vorausgesetzten Unter-
stadt. Die Zeugen constatiren, dass diese Akropolis, welche vielleicht fortifioations-
gemässer mit dem Namen Citadelle zu bezeichnen wäre, ursprünglich auf dem
höchsten Punkte eines annähernd als Plateau verlaufenden schmalen Höhenrückens
erbaut worden ist. Die von Dr. Schliernann vermuthete und auf Plan VIII
„Troja" eingezeichnete Unterstadt lag mit etwa 2/3 ihres Gesammtfläehenraumes bis
zu 10 m tiefer als das Plateau der Akropolis. Für den grössern Theil der Schlie-
mann'schen Unterstadt ist der Weg also ein ansteigender gewesen.
Hauptmann Boetticher bemerkt dazu , dass die vorstehenden Ausführungen
im Grunde dasselbe sagen, was auch er in seinem Buche „La Troie", S. S) —10
ausgeführt habe.
Begehung des auf Plan VIII („Troja") dargestellten Geländes.
Die Zeugen sind der Meinung, dass angesichts des Vorhandenseins zahlreicher Bau-
leste, welche sowohl über das ganze Gelände zerstreut liegen, als auch bei den
bisher nur in sehr geringer Ausdehnung erfolgten Ausgrabungen blossgelegt wurden,
an dem einstigen Bestehen einer römischen Stadt an diesem Platze nicht ge-
zweifelt werden könne. Hauptmann Boetticher verkennt nicht das Gewicht der
im Vorstehenden angeführten Gründe, glaubt aber, dass ein positiver Beweis erst
durch umfassendere Forschungen erbracht werden könne.
In Betreff der Frage, ob eine ältere Unterstadt im Anschluss an die Akro-
polis bestanden habe, sind die Zeugen der Meinung, dass der gegenwärtige Stand
der Ausgrabung ein endgültiges Urtheil hierüber noch nicht zulässt.
Die im Werke „Troja", S. 6S- 70, in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit des
einstigen Vorhandenseins einer Unterstadt ausgesprochenen Vermuthungen und
Begründungen des Dr. Schliemann erkennen die Zeugen als berechtigt an.
| Seiteis. Hauptmann Boetticher bemerkt dazu: „dass er bei diesem | Stand der Dinge
die sogenannte Unterstadt von Troja nach wie vor ein Phantasiegebilde nenne."
nete Ecke, welche sich an die Mauer c bogenförmig anschliesst; von o nur die
östliche Seite, von p ebenfalls nur eine (die südöstliche) Seite, im Winkel ab-
gerundet. Gegen die Deutung als Thürme scheinen ihm der geringe Abstand von-
einander (21 m) und die ihm sehr gering, erscheinenden Abmessungen von durch-
schnittlich 2 m bis 2.50 m Vorsprung und 3 bis 4 m Frontbreite zu sprechen. In
Bezug darauf, dass eine traversenartige Verwendung der Thürme stattgefunden haben
könne, constatirt derselbe, dass auf dem ganzen Mauerzuge von o w bis p w Reste
einer Ziegelmauer nicht vorhanden sind."
Ueber die Bedeutung des Mauerstückes p w — ob Rest eines Thurmes oder
vielleicht eine Anschlusstelle der Mauer der Unterstadt, oder etwas Anderes —
lässt sich nach Erachten der Zeugen kein Urtheil fällen, bevor nicht eine weitere
Ausgrabung erfolgt ist.
In Bezug auf des Hauptmann Boetticher in dem Buche: „La Troie de Schlie-
mann!' erhobenen Einwurf, dass die von Dr. Schliemann als Akropolis bezeichnete
Bauanlage nicht also bezeichnet werden dürfe, bemerken Dr. Schliemann und Dr.
Dörpfeld, dass die Bezeichnung Akropolis nicht in dem Sinne gebraucht worden
ist, als ob dieselbe sich in einer bedeutenden Erhöhung über der Umgebung be-
| Seite 17. fände, sondern nur im Sinne des Gegensatzes zu | der vorausgesetzten Unter-
stadt. Die Zeugen constatiren, dass diese Akropolis, welche vielleicht fortifioations-
gemässer mit dem Namen Citadelle zu bezeichnen wäre, ursprünglich auf dem
höchsten Punkte eines annähernd als Plateau verlaufenden schmalen Höhenrückens
erbaut worden ist. Die von Dr. Schliernann vermuthete und auf Plan VIII
„Troja" eingezeichnete Unterstadt lag mit etwa 2/3 ihres Gesammtfläehenraumes bis
zu 10 m tiefer als das Plateau der Akropolis. Für den grössern Theil der Schlie-
mann'schen Unterstadt ist der Weg also ein ansteigender gewesen.
Hauptmann Boetticher bemerkt dazu , dass die vorstehenden Ausführungen
im Grunde dasselbe sagen, was auch er in seinem Buche „La Troie", S. S) —10
ausgeführt habe.
Begehung des auf Plan VIII („Troja") dargestellten Geländes.
Die Zeugen sind der Meinung, dass angesichts des Vorhandenseins zahlreicher Bau-
leste, welche sowohl über das ganze Gelände zerstreut liegen, als auch bei den
bisher nur in sehr geringer Ausdehnung erfolgten Ausgrabungen blossgelegt wurden,
an dem einstigen Bestehen einer römischen Stadt an diesem Platze nicht ge-
zweifelt werden könne. Hauptmann Boetticher verkennt nicht das Gewicht der
im Vorstehenden angeführten Gründe, glaubt aber, dass ein positiver Beweis erst
durch umfassendere Forschungen erbracht werden könne.
In Betreff der Frage, ob eine ältere Unterstadt im Anschluss an die Akro-
polis bestanden habe, sind die Zeugen der Meinung, dass der gegenwärtige Stand
der Ausgrabung ein endgültiges Urtheil hierüber noch nicht zulässt.
Die im Werke „Troja", S. 6S- 70, in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit des
einstigen Vorhandenseins einer Unterstadt ausgesprochenen Vermuthungen und
Begründungen des Dr. Schliemann erkennen die Zeugen als berechtigt an.
| Seiteis. Hauptmann Boetticher bemerkt dazu: „dass er bei diesem | Stand der Dinge
die sogenannte Unterstadt von Troja nach wie vor ein Phantasiegebilde nenne."