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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0015
I.
lieber die Geburtshilfe bei den Alten.
— lfXöge, mein alter würdiger Freund, Ihr jüngstes Unterneh-
men, den kenscheu Sinn der Mutter und ihre Scbamhafligkeit in
dem Augenblicke, wo zwei Menschenleben nur an einem Faden
hängen, heilig zu bewahren, und Ihr redliches Bestreben, den
Hebammen ihre wohlbegründcten B,echte_ zu wahren, mit gesegne-
tem Erfolge für die ganze Mitwelt und Nachwelt verbunden sein!
Da es Ihnen nicht darum zu thun scheint, durch auffallende Be-
hauptungen Aufsehen zu erregen, sondern da Ihnen Alles Herzens-
angelegenheit ist, so fürchte ich nicht, dafs die zahlreichen Ent-
bindungsschulen und männlichen Hebammen (Verzeihung wegen
dieses Ausdrucks , den ja die uns verschwislerlc englische Sprache
noch viel bedeutsamer in ihrem Man-Midwife ausspricht, wodurch
eben das Widernatürliche> -das in der Sache seihst liegt, stark
genug bezeichnet wird,) über Ihre Ketzerei das Analhema sprechen
werden. Hebammen-Aerzte werden stets höchst ein würdige Prie-
ster und Diener der Ililhjia sein und bleiben und das sind Sie ja
selbst in dem Augenblicke, wo Sie ihr (reifliches Eulbiudungsbelio
mit so überzeugender .Beredsamkeit und Ycrsiiuilichendcr Klarheit
uns vor Augen bringen.
Sie fordern mich auf, Ihnen ans dem Vorrath meiner Be-
merkungen Einiges über die Alterlhümcr der Entbibdungskunst'
mitzutheilen. Allein da mir meine Lage nie gestattete, in irgend
einer Art Golleclaneen zu machen: und literarische Vorrathsspeicher
zu errichten, da ich mich daher ganz auf mein Gcdächtnifs ver-
lassen mufs, welches gerade jetzt durch ganz andere Beschäftigun-
gen sehr in Anspruch genommen wird, so kann ich diesen ehren-
vollen Aufruf nur sehr mangelhaft beantworten. Audi mochte ca
schwer sein, in hac luce literarum, wie mau wohl nicht ohuo
Selbstzufriedenheit jetzt oft den hoben Stand unserer literarischen
Aulklärung zu bezeichnen pflegt, noch neuen Anbruch aus den
Schachten des Alterlhums zu Tage zu fordern. Nehmen Sie also
mit dem Wenigen fürlieb, das mir eben mein Eiiunerungsver-
wugen aly ein Hcrmäon auf gut Glück zuführt.
1 *
lieber die Geburtshilfe bei den Alten.
— lfXöge, mein alter würdiger Freund, Ihr jüngstes Unterneh-
men, den kenscheu Sinn der Mutter und ihre Scbamhafligkeit in
dem Augenblicke, wo zwei Menschenleben nur an einem Faden
hängen, heilig zu bewahren, und Ihr redliches Bestreben, den
Hebammen ihre wohlbegründcten B,echte_ zu wahren, mit gesegne-
tem Erfolge für die ganze Mitwelt und Nachwelt verbunden sein!
Da es Ihnen nicht darum zu thun scheint, durch auffallende Be-
hauptungen Aufsehen zu erregen, sondern da Ihnen Alles Herzens-
angelegenheit ist, so fürchte ich nicht, dafs die zahlreichen Ent-
bindungsschulen und männlichen Hebammen (Verzeihung wegen
dieses Ausdrucks , den ja die uns verschwislerlc englische Sprache
noch viel bedeutsamer in ihrem Man-Midwife ausspricht, wodurch
eben das Widernatürliche> -das in der Sache seihst liegt, stark
genug bezeichnet wird,) über Ihre Ketzerei das Analhema sprechen
werden. Hebammen-Aerzte werden stets höchst ein würdige Prie-
ster und Diener der Ililhjia sein und bleiben und das sind Sie ja
selbst in dem Augenblicke, wo Sie ihr (reifliches Eulbiudungsbelio
mit so überzeugender .Beredsamkeit und Ycrsiiuilichendcr Klarheit
uns vor Augen bringen.
Sie fordern mich auf, Ihnen ans dem Vorrath meiner Be-
merkungen Einiges über die Alterlhümcr der Entbibdungskunst'
mitzutheilen. Allein da mir meine Lage nie gestattete, in irgend
einer Art Golleclaneen zu machen: und literarische Vorrathsspeicher
zu errichten, da ich mich daher ganz auf mein Gcdächtnifs ver-
lassen mufs, welches gerade jetzt durch ganz andere Beschäftigun-
gen sehr in Anspruch genommen wird, so kann ich diesen ehren-
vollen Aufruf nur sehr mangelhaft beantworten. Audi mochte ca
schwer sein, in hac luce literarum, wie mau wohl nicht ohuo
Selbstzufriedenheit jetzt oft den hoben Stand unserer literarischen
Aulklärung zu bezeichnen pflegt, noch neuen Anbruch aus den
Schachten des Alterlhums zu Tage zu fordern. Nehmen Sie also
mit dem Wenigen fürlieb, das mir eben mein Eiiunerungsver-
wugen aly ein Hcrmäon auf gut Glück zuführt.
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