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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Editor]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0434
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VIII.

Der Geruch, ein Kennzeichen des Metalls.

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e r ii e r *) und alle seiue Nachfolger bis auf das neueste Com-
pendinni von Wicdemann herab rechnen allerdings den Geruch
aucb unter die änfseren Kennzeichen der Fossilien, indem sie die
Mineralien in riechende und geruchlose eintheilen und zu den er-
sten den Stinkstein, gewisse Erdharze, so wie die Schwefel- und
Arsenikkiese rechnen, die theils bei'in Reiben, thcils bei'm An-
schlagen einen gewissen Geruch von sich geben. Auch kannten
die Allen schon die ans den Halbmetallen entwickelten Gerüche,
über die Boyle zuerst in den neueren Zeiten wieder Versuche
anstellte. Allein nirgends finde ich in neuereu mineralogischen
Schriften angemerkt, dafs man auch die edelsten Metalle, Gold
und Silber, nach ihrer Reinheit oder dem ihnen beigemischten
Zusatz blos an dem änfseren Kennzeichen des Geruchs unter-
scheiden könne. Und doch gehörte der Geruch im Allerlhume aus-
drücklich zu den Merkmalen, wodurch man die feinsten Metall-
compositioneu blos dadurch, dafs man sie an die Nase hielt, aus-
witterte. So führt Arrian in den Epiktelischen Unterhaltungen aus-
drücklich den Umstand an, dafs ein fertiger Geldwechsler auch ein
ausgelernter Riecher sein müsse (I, 20. p, 110. Schweig Ii.),
„Seht", sagt dort Epiklct, „was man bei'm Gehle, wo unser Ei-
gennutz im Spiele ist, für eine eigene Kunst erfunden hat, und
was der Geldwechsler Alles für Kunstgriffe zur Erprobung des
Geldstückes anwendet. Da prüft er mit dem Gesicht, mit dem
Gefühl, mit dem Geruch, ja sogar mit dem Gebor **), Denn da

*) Von den äufseren Kennzeichen der Fossilien §. 204.
S. 280. Lenz, Th. I. S. 19. u. and.
**) Warum nicht auch, um das ganze Pentachord der Sinnenwerk--
zeuge durchzuspielen , mit dem Geschmack ? Auch dieses Merk-
mal kannte schon das Alterthum. Uebrigens blieb freilich der Ge-
brauch des Probirsteins (s. Theokrit XU, 30. u, Pliniue 33, 8, mit
Schneider's Bemerkungen, Analecta ad historiam rei metal-
licae p. 3.) das beliebteste Mittel bei der Prüfung des Goldes,
 
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