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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0478
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steiler und Rächer, Das Gastgeschenk, welches bei'm Abschied gereicht
wurde, hiefs Xenion (als Verkleinerungswort Xeniolon). In späteren
Zeiten schränkte sich die Sache nur auf Küchengeschenke und Confitu-
ren ein. Endlich machte man Mos Devisen daraus, dergleichen Martial
127 in lauter einzelnen Distichen im 13ten Buch seiner Sinngedichte für
denselben Gebranch dichtete, für welchen sich unsere Zuckerbäcker der-
gleichen von willfährigen Reimschmieden ausbitten. Endlich malte man
sie auch auf kleine Tafeln, und so hiefsen auch die Küchen- und Thier-'
stücke so wie das Stillleben Xenia. S. Philostrafs Gemäldegalerie

I, 21. und viele Bilder der Art in den Pitture. d'Ercolano, z, B. Tom,

II. tav. 56 — 58. ;i

, Kind's Muse, Bd, 4.'Heft I. S. 87.

107.

In den meisten Museen, auch in unserem Dresdener Antiken-Muse-
um, befinden sich verkohlte Friichtkörner, vorgeblich alle aus dem
wiederauflebenden Pompeji, und Martini hat in seinem so
fiberschriebenen Buche bereits vor vierzig Jahren darüber Manches ge-
sammelt, was aus neuen Ansichten und Reisebeschreibungen gar sehr
vermehrt, vielleicht auch in Parallele mit den bekannten Phakiten und
anderen versteinerten Hülsenfrüchten und Cerealien, wie man sich sonst
einbildete, (unser geognostischer Saal im Dresdener Museum der Natur-
geschichte liefert hierzu die herrlichsten Belege) gestellt werden könn-
ten. Die Körner, welche ich der Glite des Directors Steinbüchel ver-
danke, würden nach dem Urtheile des Professors Reichen bach auf
den ersten Blick für Körner der Zea Mais gehalten werden können,
wenn der Anbau dieser Brotfrucht in jener Zeit und in jener Gegend
einige Wahrscheinlichkeit hätte. Genauere Betrachtung schien aber: das
noch bemerkbare Eilum der Bohnen , das ihren Fruchtkeim umschließt,
aufser Zweifel zu setzen.

Kind's Muse, Bd. 4. Heft 1, S, 91.

108.

— Die beträchtliche Gröfse und die Vollkommenheit des Intaglio
(der vormals im Besitz eines Hrn. Macgowan war und in Tassie's
Catalogue of gems n. 196. aufgeführt steht) gewährt ein recht deutli-
ches Abbild des Ibis, der in den altägyptischen Priestersagen und Hie-
roglyphen eine so bedeutende Rolle spielt, und über dessen Vergötter-
ungsgrund nach Allem, was Savigny und Cuvier in eigenen Mono-
graphieen und die ehemaligen Mitglieder des ägyptischen Instituts zur
grofsen Description darüber geforscht und verinuthet haben, noch immer
ein grofser Zwiespalt der Meinung herrscht, indem es unentschieden
bleibt, ob er wegen seines heilsamen Appetits, womit er die Schlangen,
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