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Bohse, August
Der Durchlauchtigsten Alcestis und ihres Tapffern Printzen Arsaces Liebes- und Helden-Gedichte: Der galanten Welt zu vergönneter Gemüths-Ergötzung — Leipzig, 1703 [VD18 11301570]

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https://doi.org/10.11588/diglit.44666#0140
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U (o) S


Könige um Ehr und Leben ehmahls gebracht /dm Hc '
Tod wsh! verdienet gehabt. Die Königin/so
da Nachricht von so grausamen Urthel ihres Ge-
mahls erhielt / hätte gerne durch rechte Bedeu-
tung des gantzen Wercks Varsanes Leben ge-
rettet / aber es wäre zu langsam; weil ihr nun
dabey nicht wohl zu Muthe / wenn man Aliartus :
noch länger zu verbergen suchen wolte/ denn sie
leicht erachtete / daß es auff solchen Fall/ wenn
ihn der König todt glaubete / schwer mit Poleni-
eens und Creons Abzug hergehen würde/ja das
Gefahr wäre / eh möchte Asprando wohl gar durch
Gifftden König Creon lassen hinrichten/und her-
nach Polenicen zur Gemahlin bey sich behalten
wollen / dachte sie durch ihre Klugheit solchen vor- .
zubauen/ entdeckete dahero erstlich Polenicen die
Mothwendigkeit / daß Aliartus da bleiben mü-
lle/ wann sie nm ihrem Gemahl wolte fort ge-
lassen seyn/ und gieng darauff zum Könige/ den
sie dann mit verstellter Unwissenheit von Varsa-
nes Tode diesen Vortrag thaten: Sie hatte
Don Polenicen vernommen / daß ihre Majestät ) l
rhrauffMorgen die Loßlassung sammt ihrem Ge-
mahle versprochen / nun wäre dieses zwar groß-
müthig genug von ihm gehandelt/ allein um meh- T
rer Sicherheit vor Creons neuem Auffruhre zu
haben / dachte sie nicht undienlich zu seyn / Pruch
Martuszum Geissel Zu behalten/ welchensiean-
 
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