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Boll, Franz
Sphaera: neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Sternbilder — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.19748#0591
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6. Aus der fgrofsen Einleitung' des Abu Ma'sar.

487

Femininums ohne Punkte und setzen kein Tasdid und kein Hamza (also Li(
cGefäfs', u.s.w.). Im Dual steht häufig, wenn auch keineswegs immer, der
Genitiv für den Nominativ, oft in beiden Hss übereinstimmend; wir glaubten
die korrekte Form herstellen zu müssen, doch findet sich dann im Apparat
eine Angabe. Ganz selten ist im Sing, der Noin. statt des Akkusativs. —
Eine Neuerung von L haben wir vom Apparat ausgeschlossen. Der Schreiber
setzt vor den 2. und 3. Dekan eines jeden Zeichens immer in roter Schrift

alwagliu 'Hanl, ahvagJtu 'MaUtu, dabei hat er dann beim 2. Dekan des

Widders geschrieben: ahv. 'IL mina 'Ihamali: wajutlau fi hädä 'licaghi,

beim dritten Dekan: alw. 'lt. mina 'IhamaM: jutlau fihi ragulun. Aber
vom Stier an unterläfst er diese Änderungen der Anfangsphrase und hat
nach seiner Überschrift (ohne mina 'liauri etc.) den Text so, wie wir ihn
geben.

Wenn im Apparat nur eine Hs citiert wird, ohne dafs zur Lesart
des Textes etwas bemerkt ist, und die andere Hs die Stelle nicht etwa,
wie unmittelbar vorher angegeben sein müfste, ausgelassen hat, so ist die
Lesart des Textes die der andern Hs. Bei Angaben Von . . . bis . . /
wird immer verstanden: das letzte Wort einschliefslich. Wenn ein Stern-
bild in mehreren benachbarten Dekanen vorkommt, möge man in Betreff der
Schreibung der Hss sämtliche Stellen vergleichen.

Die Literatur über die Sternbildernamen hat mehrfach die lateinische
Ubersetzung unseres Kapitels, besonders Dr, herangezogen. Unser ara-
bischer Text wird jetzt die Hilfen bieten, um solchen cetymologischen
Träumereien', wie sie z. B. Beigel (bei Id. 321) hat, nicht mehr anheim-
zufallen. Dort wird aus cAlbumasar 1. VI. c. 2'1) die cpuella cui persicum
nomen Secdeidos de Darzama' persisch gedeutet, vgl. oben S. 451; aus
dem arabischen Text des 1. Dekans der Jungfrau sieht man jetzt, dafs in
dem ersten Wort dieses schönen persischen Namens niemand anders steckt
als unser Teukros. Um die Art der beiden lateinischen Ubersetzungen
und des ungedruckten Gr in einem deutlichen Beispiel vor Augen zu
stellen, möge hier zum Schlufs der 3. Dekan der Fische ganz hergesetzt
werden, woraus man zugleich ersehe, was ich im Apparat aufgenommen
und weggelassen habe.

Joh fol. 48a col. 2: Et ascendit in tercia facie piscis posteriora al-
themor i. thorail. Et putauit suclus quod sit frais scorpionis et finis
fluminis nili. et caput cocodrilli aspiciens retro oppositos suos superans j2)
pcdem suum et memorans in uentre suo uentos et \ ipse seclet in liarena.
et clamat timore latronum \ et ignis. flectentis super se genua sua. Et pu-|
tauerunt indi quod ascendit in hac facie vir nudus ex-tendens. Et ascendit

1) Dr hat die Vorrede des Kapitels als cl. Kap. de natura stellarum', den
Widder u. s. w. als c2. Kap. de naturis signorum' bezeichnet.

2) d. i. Zeilenschlufs, den wir, soweit die Verschiebung reicht, angeben.
Das kursiv Gedruckte ist aus der indischen Sphäre hierher eingedrungen. Clm. 122
hat die richtige Ordnung und ergänzt die Lücke nach superans durch: eos. et
secunda medietas.
 
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