Boner, Ulrich; Pannier, Karl [Hrsg.]: Der Edelstein (Leipzig: Reclam, 1895)

104 Der sbelſtein.

Wo man ihn immer meiden kann.

Ein guter Geſell uns nützt und frommt,
Von böſen man in Schaden kommt.
Mit einem Guten wird man gut,

Der Böſe niemals Gutes thut.

So mancher Freund ſcheint gut und wohl
Bei Tiſch, doch wenn man finden ſoll
Ganze Treu' in großer Not,

So iſt die ganze Freundſchaft tot.

Nichts kommt getreuem Freunde gleich,
Doch vor dem böſen hütet euch.

Des roten Geſellen Treue ſchwand,

Als er den Bären kaum erkannt.

Drum mög' er ſtets unſelig ſein;

Wer Treue wahrt, der ſoll gedeihn!

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Von dreien Kauflenten.5

Drei Geſellen kamen überein,
Daß ihnen ſollt' gemeinſam ſein
All' ihre Zehrung fürderhin;
Darauf ſtand ihnen Mut und Sinn.
Sie waren überein gekommen,

Daß ſie nicht Schaden nur, auch Frommen
Trügen einer mit dem andern.

Wallend wollten ſie durchwandern
Miteinander fremdes Land.

Der Weg war ihnen nicht bekannt.

Zwei waren zwar an Sinnen klug,

„Quelle unbekannt, vielleicht aus den Gesta Rowanoruw. Die
Erzählung findet ſich ſchon bei Petrus Alfonſt (um 1100).