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vi Vorrede.

Schriftsteller oder zur Befähigung die Sprache zu schreiben nothwen-
dig ist, mufste natürlich auch auf die Methode seinen wesentlichen
Einflufs haben, und nöthigte unter andern, eine allgemeine Theorie
der Casus-Bildung aufzustellen, die ich sowohl in Sanskrita-Gramma-
tiken als in den Lehrbüchern anderer Sprachen desselben Stammes
vermifste. Die Art wie durch Annahme einer gröfseren oder kleine-
ren Anzahl von Deklinationen die Theorie der Casus stückweise vor-
getragen wird, scheint mir zu äufserlich und zu sehr auf eine mecha-
nische Erlernung der Sprache berechnet, wobei dasjenige, was zusam-
mengehört, und zusammengestellt am besten sich aufklärt, zu weit
auseinander gerissen wird. Die Eintheilung in verschiedene Deklina-
tionen, obwohl sie hätte entbehrt werden können, habe ich aber als
Zugabe, um die Vortheile der beiden Methoden zu vereinigen, dennoch
beibehalten und auf die Casuslehre folgen lassen; hierbei dienten mir
die einzelnen Deklinationen eigentlich nur als Fächer zur Eintragung
einzelner Unregelmässigkeiten, welche bei der allgemeinen Theorie der
Casusbildung den Blick von dem Wesentlichen zu sehr abgezogen
hätten. Ein gleicher Grundsatz leitete mich bei der Abhandlung des
Verbums; die Bildung eines jeden Tempus und Modus wird durch ei-
nige Regeln erschöpft, in welchen die sammtlichen Klassen, soweit
sich ihre Unterschiede erstrecken, zusammenfliefsen, und von einer je-
den Klasse wird dann nur noch darum im besonderen gehandelt, um
die Eigenheiten einzelner dazu gehöriger Individuen zu beschreiben.
 
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