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352 Zusätze und Berichtigungen.

Zusätze und Berichtigungen.

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Zu R. 16. Aus dieser Regel und aus It.69. und 70. kann man folgern, daß das Anuswära vor Zisch-
lauten , Halbvocalen und ef eine eigentümliche Aussprache und somit Selbstständigkeit in
der Schrift habe,*) während es im Allgemeinen nur ein stellvertretendes Zeichen für ir-
gend einen der fünf Nasale ist. Die besondere Aussprache des Anuswära vor Zischlauten
Halbvocalen und fr besteht wahrscheinlich in der Trübung des Nasallauts, ähnlich der Aus-
sprache des französischen n am Ende und vor Consonanten, oder der des arabischen n vor
gewissen Consonanten, namentlich vor allen Zischlauten, (j*, (j&,j,ö, {jo, ijo (SacV
S.23.). Solche Trübungen und Entartungen eines reinen n oder m treten gewöhnlich
nur in späteren Sprachperioden ein, wie auch im Lateinischen das n noch nicht zur getrüb-
ten Aussprache des französischen n herabgesunken war. Es wäre daher Unrecht, wenn
man dem Sanskritischen Anuswära die hier beschriebene Trübung auch da beilegen wollte,
wo sein Gebsauch nicht vorgeschrieben sondern blofs zugelassen wird. Man würde auf
diese "Weise das Schicksal der Sanskritsprache in die Hände der Copisten geben, die FPT
q^Jj^und n T?, FPT<^'H1_und H 57<T schreiben dürfen, bei sorgfältiger Schreibart aber, wie
die in Calcutta von Eingebornen edirten Schriften beweisen, das Anuswära nur da setzen,
wo sein Gebrauch durch Ä. 16. 69. und 70. erfodert wird. Sie schreiben also den
Charakter des Accus, sing, und den der ersten Person sing, verschiedener Tempora ur-
sprünglich durch iTj und verändern dieses nach A 68. 69. und 70. in 5, 5[_, tn^, q^ und
Anuswära. Auch scheint mir die Annahme ganz unzuläfsig, dafs das Sanskrit, im allge-
meinen so vollständig in seinem Laut- und Flexionssystem, in einer Beziehung schon so
verweichlicht gewesen wäre, dafs es ein schließendes jt nicht hätte ertragen können, und
dasselbe, wo es vorkam, in den getrübten Laut des französischen n umgewandelt hätte.

*) Ich bekenne dankbar, dafs ich zuerst durch Hrn. Minister Wimuexm v. Humboldt auf die Folge-
rungen, die aus den angegebenen Regeln gezogen werden können, aufmerksam gemacht worden
bin. Dem Urtheil dieses geistreichen Sprachforschers unterwerfe ich daher insbesondere die
nachfolgenden Bemerkungen.
 
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