Bopp, Franz: Ausführliches Lehrgebäude der Sanskrita-Sprache (Berlin, 1827)

82 Wurzeln und Präfixe.

setzt werden können, sondern nur mit Adjektiven und Substantiven Com-
posita gewöhnlicher Art bilden, und dafs sie ihrer Bedeutung nach keine
Verhältniiswörter, sondern Adverbia sind. — H bildet mit einem folgen-
den Substantiv sehr häufig ein attributives Compositum (Bahu - brihi),
und bedeutet dann schön oder gut, z. B. mit £?fNFF Auge, HFft^FT
schöne Augen habend, schönäugig, mit Cra" Sohn, ^ju^j guten Sohn
oder gute Söhne habend. Vor Adjektiven bedeutet es: 1. gut, wohl,
besonders vor Partizipien, z. B mit ^TFFT bezähmt, H^TRT wohl bezähmt,
2. Leicht, besonders vor Adjektiven, welche durch das Suffix 3Ef gebil-
det sind, und meistens nur als letztes Glied eines Compositums vorkom-
men, wie R^rW leicht zu erlangen. 3. S ehr, z.B. fpP^rT sehr grqfs.
Diese Bedeutung ist vor Adjektiven die gewöhnlichste. — JT hat die ent-
gegengesetzte Bedeutung von H, und heifst: 1. schlecht, vor Substan-
tiven, z.B. mit ^f|^ Verstand, ?^i% schlechten Verstand habend, un-
sinnig, dumm. 2. Schwer, besonders vor Adjektiven, welche durch
das Suffix ?J gebildet sind und meistens nur als letztes Glied eines Com-
positums vorkommen, z.B. ^PT schwer zu erlangen, jtru schwer zu
überschreiten (s.R.72.d.J.— 33f drückt eine Verneinung aus, und bedeutet
vor Substantiven beraubt, los; z.B. mit JRRFT Flecken, *|*lt<1 flecken-
los. Vor Adjektiven bedeutet es nicht; z.B. vor ffr^- sterblich, ?Rr*I
nicht sterblich, unsterblich. Wenn das folgende Wort mit einem Vo-
cal anfangt, so wird der Partikel 3J ein euphonisches 7{ beigefügt, z.B.
W$ß krumm, aus $£{ gerade, und 3BT.