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Borchardt, Ludwig
Die aegyptische Pflanzensäule: ein Kapitel zur Geschichte des Pflanzenornaments — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.43137#0058
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Basis. Die leicht nach aussen gebogenen Blattwedel, die mehr oder weniger durch-
sculpirt sind, ergeben das Kapitell, auf dem ganz simpel der kleine, unbedeutende
Abakus aufruht. Merkwürdig ist nur das auch bei dieser Säulenart unter dem Kapi-
tell angebrachte,

Abbildung 72 a.


meist fünftheilige
Halsband, das hier
um so weniger Sinn
hat, als in keiner
Epoche Palmen-
bündelsäulen nach-
weissbar sind. Man
muss sich also die-
ses Halsband, wie
wir das ja auch bei
den älteren Papy-
russäulen mit offe-
nem Kapitell thun
mussten, als von
anderen Bündel-
säulen übertragen
denken.
Die Palmen-
säule, von der wir
im alten Reiche nur
eine zweifelhafte
Abbildung 73.


Stumpf einer Dattelpalme mit
Borke
von einem Relief aus Sakkara;
Dyn. 19. Zeit Ramses’ II. Berl.
Mus. No. 12412. Ausführl.Ver-
zeichniss S. 153.

Spur1) nachweisen können, scheint im mittleren schon sehr beliebt gewesen zu
sein. Ausser dem klassischen aus Berscheh stammenden Beispiele aus dieser Zeit

l) In einem älteren, später erweiterten Grabe zu Elkab findet sich ein Pfeiler mit einem sehr rohen
Kapitell, das man vielleicht für ein Palmenkapitell ansehen muss.
 
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