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Borchardt, Ludwig
Das Grabdenkmal des Königs S'aḥu-Re (Band 1): Der Bau — Leipzig, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.3365#0046
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Abschnitt III, A. Totentempel: Anbau — Aufgang — Terrassen.

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Junges Nilpferd im Wasser, also Reste einer Darstellung der Jagd oder anderer Vergnügungen
m den Marschen des Deltas.

Aufgang. Der Querschnitt des Aufweges (Abb. 36/7), der sowohl in seinem unteren

V ,i, 9—IIs Abb. 35) wie in seinem oberen Ende (d, e, 12, 13, Abb. 36) gut untersucht werden

onnte, zeigt die Abweichung von dem des Ne-user-re\ daß seine Seitenböschungen wesent-

lch steiler sind als dort. Mit 7 5 ° (18/4 Handbreite oder 1 Handbreite 3 Finger Rücksprung

ut 1 Elle Steigung) nähern sie sich mehr dem Mastaba- als dem Pyramidenwinkel. Es könnte

les eine ältere Form des Querschnitts solcher Dämme sein, denn die Aufwege des Chufu

nd Men-kejw-rec bei Gise scheinen auch steilere Böschung gehabt zu haben. Oder es wäre

arauf zurückzuführen, daß dieser Aufweg gleichzeitig als Stadtmauer gedient haben könnte.

Über die in den Aufweg eingelegte Rinne wird später bei Besprechung der Ent-

Wa-sserung zu sprechen sein.

Das aufgehende Mauerwerk des Aufgangs, das durchweg aus Kalkstein, also ohne
asaltsockel wie beim Ne-user-rec, war, ist nur an einigen im Plan angegebenen Stellen (h, i,

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Abb. 36: Schnitt durch den Aufgang am unteren Ende. Abb. 37: Schnitt durch den Aufgang am oberen Ende.

9> io und e, 12, 13) am oberen und unteren Ende noch gefunden worden. In der Mitte da-
mischen ist der Aufgang so denudiert, daß nichts von den Wänden stehen geblieben ist.

Von der Ausschmückung wissen wir als sicher, daß das Relief mit den dem Königs-

°wen zugeführten Gefangenen unten in der Ecke auf der Nordwand gesessen hat. Es zeigt
le Ecke und ist dicht dabei gefunden worden. Die Linie am Sockel des Reliefs steigt etwas
ni und zwar entsprechend der flachen Steigung des Aufweges im Verhältnis 1:14. Die übrige
usschmückung ist nach den Funden im Ne-user-re' zu rekonstruieren d. h. wir haben uns zu
eiden Seiten eine ganze Reihe von Wiederholungen dieser Bilder des Königslöwen zu denken.
Die Höhe des Aufgangs ist aus dem Reliefblock zu ermitteln. Da dieser oben glatt
"schließt und auch eine Ausarbeitung für den übergreifenden Block mit dem Fransenornament
at> so wird wohl über dem vorhandenen Block kein zweites Bild gesessen haben. Es ergibt sich
ann die Höhe wie folgt: Sockel: 1,05 oder 1,58 m, dazu das Relief mit 2,05 m, darüber der Fries
li °i95 m, also die Ganghöhe 4,05 oder 4,58 m, d. h. etwas geringer als ich sie beim Ne-
ser-re rekonstruiert hatte. Die Dachbalken waren 0,95 m stark. Einer derselben wurde in

einem beträchtlichen Bruchstück gefunden.

Terrassen. Von den Terrassen wurde ein Stück neben dem oberen Ende des Aufwegs

^ x2) aufgedeckt. Nur das Kernmauerwerk (Abb. 37, rechts) ist erhalten. Es zeigt, was auch
 
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