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Braun, Julius
Rhodos, Kreta und Mykene — Darmstadt, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.8502#0035
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Nainen hat, vie Stadt der >rydonen, eines nicht näher bekannten,
verrnuthlich kretischen llrstamms, der an der Stelle ver wieder abge-
Mgenen Philister geblieben ist. Wir scheiden von dem schönen Land,
hoffentlich mit ver Uebergeugung, daß Kreta groß war, so lang es
rein semitisch war, ;ur Zeit deö Königö Minoö, da es Menschen-
kraste und Kulturmotive nach allen Seiten ausstrahlen konnte, vaß
eö seinen Rang aber verlor und fast namenlos wurde, sobald vie
Dorier es besetzt hatten. Nur vas haltloseste, von nnserer Gelehr-
samkeit aber begierig aufgefaßte Vorurtheil hat eben aus dieseu
Donern Kulturbrmger m machen vermocht.

2. Von Kreta nach Argos und Mykene.

^alls der im Sommer herrschende Nordwind es nicht hmdert,
sührt unser Weg mögllchst direkl nordwestwärts nach dem Gols von
Argos, ver sich in ver Nichtung nach Kreta ;u unserem Empfange
öffnel. Mil tüchligem Südwind konnle, wie gesagt, die ganw pelasgische
Wanderung von Kreta nach Argos an einem einsigen Tag vollendet
sein. Es geht durch offene See im Südwesten der Kykladen vorbei,
die in mannichfachen Bergformen sich hinler einanver schieben. Die
nächste ist Thera, Santorin, ein beseutsames Eilanv im Netz der
alten Kulturverknüpfung. Thera ist vom fünfzehnten Jahrhnndert an
phönikisch und gehörte den eigentlichen Phönikern, und pvar den
Handelsherrn von Sidon. Wenn es heißt, Kadmus auf vem
Weg nach Theben sei hier abgestiegen, so ist damtt nur die phönikische
Besttzergreifung gemeint; denn Kadmus, der schlangengestaltige Urgeist
ver Phömker, ägyptisch Amun, fft keine menschliche Persönlichkeit.

Die Phöniker haben auf Thera namentlich vie sivonische Jndustrie
der Buntwirkerei eingeführt, und yvar ist ausdrücklich gesagt,

Kadmus habe phönikische Frauen auf der Insel mrückgelassen's). Gefffmaierci.
Theräische Gewande prangten mit den eingewirkten, babylonisch-
phönikischen Thiergestalten, denselben, die wir auch auf ven ältesien
 
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