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Braun, Edmund Wilhelm
Ein Trierer Sacramentar vom Ende des X. Jahrhunderts: (Universitätsbibl. Freiburg i. B. MS. 360a) — Heidelberg, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.71629#0040
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grün: 3b, 4a; 6b, 7a; 10b, lla; 14b, 15a; 17b, 18a;
schieferblau: 4b, 5a; 7b, 8a; 11b, 12a; 15b, 16a; 18b,
19a, 21b;
zinnober: 8b, 9a; 20b, 21a.
Bei blau und grün wurde schwarz zur Zeichnung der Blattrippen
und zur Umgrenzung verwendet, bei rot und lila dunklerer Lokalton.
Die Ornamentik knüpfte an die karolingische an, wie sie zur
Zeit der Ottonen noch in Miniatur und Wandmalerei Anwendung fand
(vgl. d. Ornamentfriese von Reichenau bei Kraus a. a. 0.). Äusser
dieser in einem altkarolingischen Kultursitze selbstverständlichen Konstanz,
äusser Reichenauer Einflüssen können wir auch eine direkte Einwirkung
der Cölner Hauptschule feststellen. Hss. wie Cim 58 und der Aachener
Ottonencodex haben hier vorbildlich gewirkt.
Ornament VI — Cim 58 (Voege S. 89).
Ornament III — K. Aachen (Beissel a. a. 0. Tafel 21), das
Ornament, das auf den Säulen liegt.
Ornament II = Cim 58 (Voege S. 351).
Ähnliche Ornamente: Voege S. 87, 1'85, 291, 384. S. 241
zeigt auch ein ähnliches Prinzip der Umrahmung, nur fehlen die Aus-
läufer an den Ecken.
Im Allgemeinen ist die Ornamentik der Randbordüren in unserem
Codex plumper, gerundeter, während sie in der Cölner Hauptschule
spitzer, zerrissener, zackiger aussieht.
Das für Cöln geschriebene Evangeliar in Darmstadt, das von
Oechelhäuser zusammen mit dem Heidelberger Sacramentar publiciert
und mit demselben verglichen hat und das er ebenfalls auf Reichenau
lokalisiert, während Springer1), Lamprecht2) und Voege3) den Cölner
Ursprung festhalten, möchte ich auf Grund der Ornamentik (vgl. Oechel-
häuser a. a. 0. Tafel 9) ebenfalls für ein Cölner scriptorium in An-
spruch nehmen.
fol 13a enthält in reichornamentiertem Rahmen auf Purpurgrund
in Gold- und Silbermajuskeln die Worte: Est Deus in Coelo etc. (vgl. oben.)
Das Prinzip der Umrahmung ist dasselbe, wie auf den vorher-
gehenden Seiten. Nur ist auf den Purpurgrund den inneren Seiten
des Rahmens entlang ein zweiter, etwas schmalerer Rahmen gelegt (in
weisser Deckfarbe). In der Mitte der vier Seiten liegen, die Breite

9 a. a. 0. S. 367 Anm. 1.

2) Westd. Zeitschr. 1888 S. 78.

3) a. a. 0. S. 181.
 
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