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Braune, Wilhelm [Hrsg.]; Trübiger, Armin [Bearb.]
Das Venensystem des menschlichen Körpers: Die Venen der menschlichen Hand — Leipzig, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.7481#0017
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IL VENENSTÄMME DES HANDRÜCKENS.

(Tafel I, Fig. 1; Tafel II, Fig. 1 j Tafel III, Fig. 1 und 2.)

1. Die oberflächlichen Venenstämme des Handrückens entstehen in den Vertiefungen
zwischen den Knöcheln des metacarpus durch den Zusammenfluss der Schenkel von je zwei
Venenbogen der Finger und das Hinzutreten der Zwischenknöchelvenen (venae intercapi-
tulares).

Diese Zwischenknöchelvenen (Tafel I, Fig. 1, 2; Tafel IL Fig. 1, 2; Tafel III, Fig. 1, 2) sind
die Hauptfortsetzung der oben erwähnten volaren Samnielvenen der Finger, erhalten aber dadurch noch
einen Zuwachs, dass sie mit den Venen des meist schwach angelegten oberflächlichen Hohlhandbogens in
Verbindung stehen, Abzugskanäle für dieselben am Handrücken bilden.

Auf jeden Fall sind diese Sammelstellen der Venen zwischen den Knöcheln von grosser
Bedeutung für die Circulation; denn hier lassen sich S'augapparate, die beim Spreizen der
Finger in Wirksamkeit treten, nachweisen. Damit in Uebereinstimmung fanden sich hier auch
centripetal gerichtete Klappen, die das Blut nicht wieder in die Schenkel der Fingerbögen und in die
peripheren Theile der Zwischenknöchelvenen zurücktreten lassen.

Von diesen Sammelstellen ziehen nun ursprünglich venae metacarpeae nach aufwärts, und zwar
4 Stämme den Knocheninterstitien entsprechend, nebst 2 Randvenen an der Radial^ und Ulnarseite
der Hand.

Aber nur an der Hand des Neugeborenen laufen diese Stämme eine grössere Strecke weit parallel
und in ziemlich gleicht']' Stärke neben einander. Schon an der Knabenhand, noch mehr aber an der eines
Erwachsenen, kreuzen sie sich bald mit den Achsen der Metacarpusknochen, fliessen zusammen, um endlich
der Hauptmasse nach über dem Handgelenke in die Radialvene des Vorderarmes zu führen, während nur
ein kleiner Bruchtheil zur Ulnarvene des Vorderarms hinaufgeht. Es ist ziemlich gleichgültig, ob durch
baldigen Zusammenfluss der 3. und 4. vena metacarpea eine salvatella gebildet wird oder nicht, weil hier
keine bestimmten und wichtigen Anastomosen in die Tiefe führen. Dem entsprechend ist die Venenbildung
auch hier sehr variabel, während an der Daumengegend constant im 1. Interstithim interosseum metacarpale
die starke vena cephalica pollicis gefunden wird, die dann im weiteren Verlaufe regelmässig zwischen den
Sehnen der Daumenstrecker in der sogenannten Tahatiere nach aufwärts zieht. Diese Vene nimmt stets
in dem 1. Interstitium interosseum eine starke Vene vom tiefen Hohlhandbogen auf (Tafel III, Fig. 2, 2) und
findet w ahrscheinlich in der Tahatiere einen die Strömung befördernden Saugapparat , gebildet durch die
bei der Erhebung des Daumens stark vorspringenden Sehnen.

Da wo die äusseren Metacarpalvenen, also das System der salvatella, zur Radialseite des Vorderarms
herüberziehen (Tafel III, 2, 6; I, 1, 4), mündet regelmässig ein Venenstamm in sie ein, der vom tiefen
Venennetze des Handrückens herkommt.

Die venae metacarpeae des Handrückens bilden durch ihre mannigfachen Anastomosen ein Netz,
so dass man leicht auch hier einen quer verlaufenden Venenbogen construiren könnte.

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