Blutgefäße des Gehirns.
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Die Äste der Vertebralis schließen mit den Arteriae spinales (S. 210)
an die Arterien des Rückenmarks an. Die Vertebrales nnd die Basilaris versorgen
weiterhin mit zahlreichen Zweigen das Hinterhirn bis einschließlich Brücke.
Mit drei besonderen Arterien wird das Kleinhirn versorgt: die Arteria
cerebelli inferior entspringt von der Vertebralis und tritt zwischen den
Wurzelbündeln des Nervus hypoglossus zur Unterfläche des Kleinhirns; die
Arteria cerebelli media aus der Basilaris wendet sich zur Seitenfläche,
die Arteria cerebelli superior zur oberen Fläche des Kleinhirns. Die beiden
Arteriae cerebelli superiores entspringen aus der Basilaris kurz vor deren Teilung
in die Arteriae cerebri posteriores und verlaufen zunächst annähernd parallel
mit diesen um die Hirnschenkel herum. Zwischen beiden Arterien tritt der
Nervus oculomotorius hervor. — Die in ihrer Stärke und in ihren Versorgungs-
gebieten individuell und zwischen rechts und links sehr variablen Arteriae
cerebelli verzweigen sich an der Oberfläche des Kleinhirns, ihre Äste dringen
als Endarterien von den Kuppen der Windungen und von den Furchen aus
in die Hirnsubstanz ein und geben bei ihrem Verlauf in die Tiefe sowohl an
die Rinde wie an das Mark Zweige für das Capillarnetz ab. Eigene Rinden-
bzw. Markarterien gibt es nicht. Das durchgehende Capillarnetz ist in der
grauen Substanz dichter als in der weißen, besonders dicht in den Kleinhirn-
kernen.
Das Mittelhirn ist Gebiet der Arteria cerebri posterior. Bei und unmit-
telbar nach ihrem Ursprung aus der Arteria basilaris sendet sie ein Büschel
feiner Äste in die Fossa interpeduncularis (Substantia perforata posterior),
gibt bei ihrem Verlauf um den Hirnschenkel Äste ab zum Hirnschenkel, zum Dach
des Mittelhirns, zur Tela chorioidea ventriculi III. und zum Splenium corporis
callosi. Der stärkste Ast wendet sich zum Hinterhauptslappen des Großhirns
und versorgt diesen ganz und gar, sowie den basalen Teil des Schläfenlappens.
Die Arteria carotis interna teilt sich in der Cisterna chiasmatis in zwei
große Äste, Arteria cerebri anterior und media. Die Arteria cerebri anterior
begibt sich dorsal vom Opticus zur Fissura mediana cerebri, an deren Eingang
sie sich mit ihrem Partner von der Gegenseite durch den Ramus communicans
anterior in Verbindung setzt, und läuft an der Medialfläche der Hemisphäre
vor dem Balkenknie nach aufwärts und nahe dem Balken nach rückwärts (daher
auch Arteria corporis callosi genannt). Im ganzen versorgt sie die basale
und mediale Fläche des Stirnlappens sowie die mediale Fläche des Scheitel-
lappens. Sie reicht bis zur Mantelkante und greift von hier aus auch noch ein
wenig auf die laterale Fläche über. Ihre Zweige laufen wie die der anderen
Großhirnarterien teils in den Furchen, teils über die Windungen. — Die Arteria
cerebri media tritt über die Substantia perforata anterior und das Limen
insulae in die Fossa Sylvii ein (daher Arteria fossae Sylvii), teilt sich hier
in eine Anzahl von Zweigen auf, welche um die Ränder der Opercula herumgreifend
auf die Konvexität der Hemisphäre treten und sich hier verteilen. Ihr Gebiet ist
außer der Insel die laterale Fläche von Stirn-, Scheitel- und Schläfenlappen sowie
Schläfenpol (auch dessen basale Fläche). Unmittelbar nach ihrem Ursprung aus
der Arteria carotis interna gibt die Arteria cerebri media die Arteriachorioidea
ab, welche nach rückwärts ziehend in den Plexus chorioideus des Seitenventrikels
eintritt, vorher noch den Tractus opticus, Nucleus amygdalae und den Pes
hippocampi versorgt. Weiter entsendet die Arteria cerebri media eine Anzahl
Zweige (10—18) in die Substantia perforata anterior und durch diese, vor ihrem
Verlauf über die Inselschwelle, zu Basalganglion, Capsula interna und Thalamus.
Diese Zweige ziehen innerhalb der Hirnsubstanz durch den Linsenkern nach
aufwärts und im Bogen medialwärts. Die medialen von ihnen versorgen Globus
pallidus, Capsula interna und Thalamus (Arteriae lenticulo-thalamicae), die
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Die Äste der Vertebralis schließen mit den Arteriae spinales (S. 210)
an die Arterien des Rückenmarks an. Die Vertebrales nnd die Basilaris versorgen
weiterhin mit zahlreichen Zweigen das Hinterhirn bis einschließlich Brücke.
Mit drei besonderen Arterien wird das Kleinhirn versorgt: die Arteria
cerebelli inferior entspringt von der Vertebralis und tritt zwischen den
Wurzelbündeln des Nervus hypoglossus zur Unterfläche des Kleinhirns; die
Arteria cerebelli media aus der Basilaris wendet sich zur Seitenfläche,
die Arteria cerebelli superior zur oberen Fläche des Kleinhirns. Die beiden
Arteriae cerebelli superiores entspringen aus der Basilaris kurz vor deren Teilung
in die Arteriae cerebri posteriores und verlaufen zunächst annähernd parallel
mit diesen um die Hirnschenkel herum. Zwischen beiden Arterien tritt der
Nervus oculomotorius hervor. — Die in ihrer Stärke und in ihren Versorgungs-
gebieten individuell und zwischen rechts und links sehr variablen Arteriae
cerebelli verzweigen sich an der Oberfläche des Kleinhirns, ihre Äste dringen
als Endarterien von den Kuppen der Windungen und von den Furchen aus
in die Hirnsubstanz ein und geben bei ihrem Verlauf in die Tiefe sowohl an
die Rinde wie an das Mark Zweige für das Capillarnetz ab. Eigene Rinden-
bzw. Markarterien gibt es nicht. Das durchgehende Capillarnetz ist in der
grauen Substanz dichter als in der weißen, besonders dicht in den Kleinhirn-
kernen.
Das Mittelhirn ist Gebiet der Arteria cerebri posterior. Bei und unmit-
telbar nach ihrem Ursprung aus der Arteria basilaris sendet sie ein Büschel
feiner Äste in die Fossa interpeduncularis (Substantia perforata posterior),
gibt bei ihrem Verlauf um den Hirnschenkel Äste ab zum Hirnschenkel, zum Dach
des Mittelhirns, zur Tela chorioidea ventriculi III. und zum Splenium corporis
callosi. Der stärkste Ast wendet sich zum Hinterhauptslappen des Großhirns
und versorgt diesen ganz und gar, sowie den basalen Teil des Schläfenlappens.
Die Arteria carotis interna teilt sich in der Cisterna chiasmatis in zwei
große Äste, Arteria cerebri anterior und media. Die Arteria cerebri anterior
begibt sich dorsal vom Opticus zur Fissura mediana cerebri, an deren Eingang
sie sich mit ihrem Partner von der Gegenseite durch den Ramus communicans
anterior in Verbindung setzt, und läuft an der Medialfläche der Hemisphäre
vor dem Balkenknie nach aufwärts und nahe dem Balken nach rückwärts (daher
auch Arteria corporis callosi genannt). Im ganzen versorgt sie die basale
und mediale Fläche des Stirnlappens sowie die mediale Fläche des Scheitel-
lappens. Sie reicht bis zur Mantelkante und greift von hier aus auch noch ein
wenig auf die laterale Fläche über. Ihre Zweige laufen wie die der anderen
Großhirnarterien teils in den Furchen, teils über die Windungen. — Die Arteria
cerebri media tritt über die Substantia perforata anterior und das Limen
insulae in die Fossa Sylvii ein (daher Arteria fossae Sylvii), teilt sich hier
in eine Anzahl von Zweigen auf, welche um die Ränder der Opercula herumgreifend
auf die Konvexität der Hemisphäre treten und sich hier verteilen. Ihr Gebiet ist
außer der Insel die laterale Fläche von Stirn-, Scheitel- und Schläfenlappen sowie
Schläfenpol (auch dessen basale Fläche). Unmittelbar nach ihrem Ursprung aus
der Arteria carotis interna gibt die Arteria cerebri media die Arteriachorioidea
ab, welche nach rückwärts ziehend in den Plexus chorioideus des Seitenventrikels
eintritt, vorher noch den Tractus opticus, Nucleus amygdalae und den Pes
hippocampi versorgt. Weiter entsendet die Arteria cerebri media eine Anzahl
Zweige (10—18) in die Substantia perforata anterior und durch diese, vor ihrem
Verlauf über die Inselschwelle, zu Basalganglion, Capsula interna und Thalamus.
Diese Zweige ziehen innerhalb der Hirnsubstanz durch den Linsenkern nach
aufwärts und im Bogen medialwärts. Die medialen von ihnen versorgen Globus
pallidus, Capsula interna und Thalamus (Arteriae lenticulo-thalamicae), die