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1)
Und so auch R. Heim , bei dem 4s, besonders in der christ-
lichen Religion, um ein irrationales Urerlebnis, um ein
Schicksalserlebnis von fundamentaler, Weltansicht und Leben
bestimmender Bedeutung geht.
Mit dem so bestimmten und so angewandten Begriff des
Irrationalen ist - entgegen Lange-Vaihinger - ein Doppeltes
gesetzt: die schlechthinige Eigentümlichkeit und Selbstän-
digkeit des Religiösen und dessen Ausrüstung mit ebenso
eigentümlichem und besonderen Inhalt. Und weiterhin-ist
damit dem schwierigsten Problem der Gegenwärtiger Frage
nach Offenbarung und Geschichte^die Spitze abgebrochen,
das heisst der Frage, wie sich der Absolutheitsanspruch
des Christentums mit den realtiven Charakter des Geschicht-
lichen verträgt. Denn ist das Prinzip des Irrationalen als
religiöses anerkannt, dann bedarf es nicht der Langeschen
Uebersetsungskünste zur Rettung und Erhaltung des Christen-
2)
tums, sondern dessen Anspruch, Absolutes zu enthalten und
zu bringen, wird verständlich in dem Augenblick, da man
sich deutlich macht, dass das Absolute und das Irrationale
verwandte Grössen sind.
Wir sehen, der Fortschritt in der Religionswissen-
schaft ist doch ein anderer, als Vaihingen sich gedacht
hat. Aber dankbar soll anerkannt sein, dass Langes negativ
gerichtete Theorie zu solch positiv orientierten Problem-
stellungen und Lasungsversuchan den Anstoss gegeben hat.
Im uehrigen aber dürfte zum wenigsten unsere Gegenwart aus
Langes Position die Kräfte schöpfen können, die sie braucht
zur durchgreifenden Gesundung, zum getrosten Dulden und
starken Ueberwinden. Es wird da nicht gehen, ohne die Reli-
gion des Glaubens in seiner christlichen Ausprägung, nicht
1) .Vgl.ausser der b@kannten"5^%&B&^K%%^%^%^gy^Leitfaden d.
Dogmatik,Ralle 1912.Ferner: Ottos Kategorie des Heiligen
und der Absolutheitsanspruch des Christusglaubens,in:
Z.Th.K.,N.F. 1920, Heft 1, S.ll^ff.
2) .welches Lange,das darf hier ergänzend bemerkt werden,
tSxuth unrichtig einschätzt^wenn er in ihm die Religion
der Zerknirschung sah.Demgegenüber sei nur an den <
1)
Und so auch R. Heim , bei dem 4s, besonders in der christ-
lichen Religion, um ein irrationales Urerlebnis, um ein
Schicksalserlebnis von fundamentaler, Weltansicht und Leben
bestimmender Bedeutung geht.
Mit dem so bestimmten und so angewandten Begriff des
Irrationalen ist - entgegen Lange-Vaihinger - ein Doppeltes
gesetzt: die schlechthinige Eigentümlichkeit und Selbstän-
digkeit des Religiösen und dessen Ausrüstung mit ebenso
eigentümlichem und besonderen Inhalt. Und weiterhin-ist
damit dem schwierigsten Problem der Gegenwärtiger Frage
nach Offenbarung und Geschichte^die Spitze abgebrochen,
das heisst der Frage, wie sich der Absolutheitsanspruch
des Christentums mit den realtiven Charakter des Geschicht-
lichen verträgt. Denn ist das Prinzip des Irrationalen als
religiöses anerkannt, dann bedarf es nicht der Langeschen
Uebersetsungskünste zur Rettung und Erhaltung des Christen-
2)
tums, sondern dessen Anspruch, Absolutes zu enthalten und
zu bringen, wird verständlich in dem Augenblick, da man
sich deutlich macht, dass das Absolute und das Irrationale
verwandte Grössen sind.
Wir sehen, der Fortschritt in der Religionswissen-
schaft ist doch ein anderer, als Vaihingen sich gedacht
hat. Aber dankbar soll anerkannt sein, dass Langes negativ
gerichtete Theorie zu solch positiv orientierten Problem-
stellungen und Lasungsversuchan den Anstoss gegeben hat.
Im uehrigen aber dürfte zum wenigsten unsere Gegenwart aus
Langes Position die Kräfte schöpfen können, die sie braucht
zur durchgreifenden Gesundung, zum getrosten Dulden und
starken Ueberwinden. Es wird da nicht gehen, ohne die Reli-
gion des Glaubens in seiner christlichen Ausprägung, nicht
1) .Vgl.ausser der b@kannten"5^%&B&^K%%^%^%^gy^Leitfaden d.
Dogmatik,Ralle 1912.Ferner: Ottos Kategorie des Heiligen
und der Absolutheitsanspruch des Christusglaubens,in:
Z.Th.K.,N.F. 1920, Heft 1, S.ll^ff.
2) .welches Lange,das darf hier ergänzend bemerkt werden,
tSxuth unrichtig einschätzt^wenn er in ihm die Religion
der Zerknirschung sah.Demgegenüber sei nur an den <