DAS NACHLASS-INVENTAR VON ADRIAEN
HUYBERTSZ VERVEER.
(Mit Urkunden über Johannes Otfermans und Arnold Verbuys.)
Uber den jetzt ganz vergessenen Dordrechter Maler
Adriaen Huybertsz Verveer berichtet uns Houbraken (III
S. 213) ziemlich ausführlich. Verveer soll Bildnisse und
besonders Historienbilder mit vielen nackten Figuren gemalt
haben. Houbraken fand, dass er die Inkarnate zu schwärzlich
und seine Bilder ro&Mby ew rMW malte, weshalb man
sie aus der Ferne betrachten musste. Auch bedauerte er,
dass Verveer täglich neue Bilder begann und vieles unvoll-
endet liess. Deshalb sei sein Atelier so voll von Bildern
gewesen, dass es aussah, wie bei einem Kunsthändler.
Eines Tages hatte Verveer, der nebenbei auch einen Wein-
handel betrieb, einige Maler zu Graste, Willem van Drillen-
burg, Johannes Oifermans i), einen Schüler von Adriaen
van Eemont, und Arnold Verbuys 2). Es wurde tüchtig
angestossen. Am Abend brach im Hause Feuer aus und
das Atelier mit all den Bildern verbrannte! — 1646 wurde
Verveer Mitglied der Dordrechter St. Lukasgilde. Ausser
Maler und Weinhändler war er auch noch
up schon sein Vater und Drossvater hatten diesen
Beruf ausgeübt. — Bilder von Verveer kenne ich keine.
1672 soll er eine Allegorie für die Schiffersgilde in Dordrecht
gemalt haben (Kramm). Durch Stiche sind überliefert die
Bildnisse von Cornelis de Witt (J. de Visscher sc. 1668)
und von dem Dordrechter Predikanten Johannes Vrechemius
(J. Suiderhoef sc.). Im Inventar des Dirck van Noy in
1) Vergl. die Beilagen auf S. 908 ff.
2) Vergl. die Beilagen auf S. 910 ff.
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HUYBERTSZ VERVEER.
(Mit Urkunden über Johannes Otfermans und Arnold Verbuys.)
Uber den jetzt ganz vergessenen Dordrechter Maler
Adriaen Huybertsz Verveer berichtet uns Houbraken (III
S. 213) ziemlich ausführlich. Verveer soll Bildnisse und
besonders Historienbilder mit vielen nackten Figuren gemalt
haben. Houbraken fand, dass er die Inkarnate zu schwärzlich
und seine Bilder ro&Mby ew rMW malte, weshalb man
sie aus der Ferne betrachten musste. Auch bedauerte er,
dass Verveer täglich neue Bilder begann und vieles unvoll-
endet liess. Deshalb sei sein Atelier so voll von Bildern
gewesen, dass es aussah, wie bei einem Kunsthändler.
Eines Tages hatte Verveer, der nebenbei auch einen Wein-
handel betrieb, einige Maler zu Graste, Willem van Drillen-
burg, Johannes Oifermans i), einen Schüler von Adriaen
van Eemont, und Arnold Verbuys 2). Es wurde tüchtig
angestossen. Am Abend brach im Hause Feuer aus und
das Atelier mit all den Bildern verbrannte! — 1646 wurde
Verveer Mitglied der Dordrechter St. Lukasgilde. Ausser
Maler und Weinhändler war er auch noch
up schon sein Vater und Drossvater hatten diesen
Beruf ausgeübt. — Bilder von Verveer kenne ich keine.
1672 soll er eine Allegorie für die Schiffersgilde in Dordrecht
gemalt haben (Kramm). Durch Stiche sind überliefert die
Bildnisse von Cornelis de Witt (J. de Visscher sc. 1668)
und von dem Dordrechter Predikanten Johannes Vrechemius
(J. Suiderhoef sc.). Im Inventar des Dirck van Noy in
1) Vergl. die Beilagen auf S. 908 ff.
2) Vergl. die Beilagen auf S. 910 ff.
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