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Martin Breslauer (Berlin) [Mitarb.]; Voulliéme, Ernst [Bearb.]
Verzeichnis / Martin Breslauer: Bücher über Bücher: Buch- und Schriftwesen, Bibliographie, Buchdruck, Buchhandel, Antiquariat, Buchgewerbe, Bibliothekswissenschaft, Graphische Künste, Künstlerlexika, Handschriftenkunde, Buchmalerei ...; zum Teil aus dem Besitz des † Herrn Professor Dr. Ernst Voulliéme des bekannten Inkunabelforschers nebst Beiträgen aus der Fürst zu Stollberg-Wernigerodeschen Bibliothek, deren Bestände, die 120000 Bände umfassen, durch den Unterzeichneten, einzeln und in geschlossenen Abteilungen verkauft werden — Berlin: Breslauer, Nr. 49.1932

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.74100#0003
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Vorbemerkung.

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Introduction.

„Bildung ist, wenn man weiß, wo
man etwas findet" — so hat einmal
ein witziger Mann kurz und bündig
den Begriff der Bildung erklärt.
Der Bibliothekar könnte vielleicht
noch kürzer sagen: „Bildung ist der
Lesesaal." Denn im Lesesaal einer
großen Bibliothek stehen alle die
Nachschlagewerke, die den gequälten
Wissenschaftler bei der Fülle der
Gesichte Aufklärung und Antwort
auf viele bange Fragen geben. Dort
sind die Quellen, aus denen der ver-
schmachtende Forscher schöpfen
kann —^ wenn er gebildet im Sinne
unseres Mannes ist.
Die Bücher des Lesesaales werden
in den Bibliotheken, die sonst Bücher
ausleihen, niemals ausgeliehen. Sie
sind unabkömmlich und gehören zum
täglichen Brot, das immer für die
Hungernden bereit stehen muß.
Die Gelehrten des Mittelalters, die
Polyhistoren des 16. und 17. Jahr-
hunderts, die Enzyklopädisten des
18. — sie alle hatten es leicht, enzy-
klopädisch gebildet zu sein. Sie
kannten noch nicht die unselige Flut
der Bereicherung menschlichen Gei-
stes, die uns das 19. und 20. Jahr-
hundert brachte. Dieses crescendo
furioso blieb der einsamen Kloster-
zelle fern oder der stillen Gelehrten-
kammer, die eine armselige Kerze
oder ein Öllämpchen nächtens er-
leuchtete.

A wit once defined education in
a phrase as brief as it is full of
meaning: „Education is knowing
where to find what you -want."
The librarian might perhaps
define the matter yet more briefly:
„Education is the reading-room."
For in the reading-room we find all
the works of reference waiting to
tender explanations and answers to
many a moot question to the harried
scholar, lost in the labyrinth of
wisdom. Here are the wells of which
the parched explorer may drink his
fill — 1provided he be well-educated
in the sense of our aphorism.
The reading-room books are never
lent out, even in lending libraries.
They are indispensable, being the
daily bread which must always be
provided for those who come hungry
to the feast of wisdom.
For the learned men of the Middle
Ages, for the polyhistorians of the
XVIth and XVIIth centuries, for
the encyclopaedists of the XVIIIth
century —for all of these it was easy
to acquire a universal education.
They were still unconscious' of th©
unhappy deluge of knowledge which:
was to oppress the human spirit in
the XIXth and XXth centuries':
This crescendo furioso 'was unknown
in the lonely monastery cell or the
quiet study, lit by a candle or
flickering oil lamp, where the learned
 
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