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Brinckmann, Albert E.; Brinckmann, Albert E. [Editor]
Die sechs Bücher der Kunst (Band 5): Kunst des Barocks und Rokokos — Berlin-Neubabelsberg: Athenaion, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.63247#0139
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Monumentalmalerei

421

16S. pozzo — Oeckenfresko in S. Ignazio. Nom


Monumentalmaserei
Michelangelos (Entwürfe für die Decke der Cappella Sistina (4508-42) befreiten sich in verschie-
denen Anläufen aus dem alten geometrischen Teilungsschema und wandelten die Fläche zu pla-
stischen Scheinkörpern um, die wie mächtige Stukkaturen sich drängen (Abb. 466). Die Malerei
schmückt nicht nur die Fläche, sie modelliert vor allem den architektonischen Raum.
Correggios Fresko in der Domkuppel zu Varma (4526—30) vermeidet alles plastisch Vorspringende
(Abb. 76). Der Kuppelraum wächst über einstmals begrenzende Flächen zur Unendlichkeit hinaus,
in der die Himmelfahrt Mariä sich abspielt. Die Figuren zeigen sich in Unteransicht — Ui sotto
in su. Die Realität des architektonischen Raums und der Illusionismus der male-
rischen Räume vermählen sich einander.
Das sind die beiden wegweisenden Leistungen, mit denen der italienische Frühbarock beginnt.
Doch wird das alte Renaissanceprinzip nicht vergessen, Gemälde in den gewölbten Spiegel der
 
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