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II. Die Kirchenmalereien. 5. Schluss'betrachtung.

sitzen. Den besonderen Werth für die Kunstgeschichte gewinnen sie aber
dadurch, dass sie den alten liberlieferten Inhalt in zahlreicheren Bei-
spielen übersehen lassen als die erlialtenen Werke älterer Zeit. Als ge-
schichtliches Material sind sie mithin von einem Werthe, der iliren inneren,
künstlerischen Wertli weit übersteigt. Der letztere ist in den älteren
Werken ein ungleich höherer.

Bei der hohen Würdigung, welche den älteren Werken innerhalb des
tiberblickten dreihundertjährigen Zeitraums, des zweiten, den der Athos
als Klosterland durchlebt hat, gebührt, ist sehr zu bedauern, dass die
Kirchenmalereien keinen Einblick in das Schaffen noch friiherer Zeit ge-
währen. Es bleibt zu wünschen, auch tiber den vorliergehenden ersten
dreihundertjährigen Zeitraum Aufklärung zu erhalten. Was in dieser Hin-
sicht die vergänglichere grosse Kirchenmalerei nicht mehr geben kann,
gewährt bis zu gewissem Grade die der Zerstörung weniger ausgesetzte
Miniaturmalerei. Diese wird deshalb nunmehr zu betrachten sein. Miniatur-
und Kirclienmalerei wirkten lange Zeit nebeneinander, und so kann die
eine befragt werden, wo die andere die Antwort schuldig bleibt.
 
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