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Bruch, Carl Wilhelm Ludwig
Die Diagnose der bösartigen Geschwülste: nach eigenen Untersuchungen — Mainz, 1847

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https://doi.org/10.11588/diglit.3126#0128
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war; aber Wohlbefinden während 12 Jahren, obgleich
dazwischen, im 50. Jahre, die Regeln cessirten. Im
55. Jahre ein Panaritium und Entzündung derLymph«
gefässe und Drüsen des rechten Oberarms; 2 Monate
später neue Verhärtung in der rechten Brust; geringe
Schmerzen und langsame Zunahme; künstliche Oeffnung
(Zerstörung der Haut); von da an Verschlimmerung;
Theilnahme der Achseldrüsen; zweite Operation; Reci-
dive in der Umgegend, noch während der Vernarbung,
in Gestalt eines wiederholten Erysipelas; Empyem,
Emphysem der Lunge, Tod durch Erschöpfung. — Kann
man hier von einer primären Diathese sprechen, wo so
viele Gelegenheitsursachen vorübergegangen waren,
die ihre Localisation begünstigen mussten? wo die
Brust lange Jahre hindurch krank war, und doch
erst in der Involutionszeit krebsig wurde? Scheint
es nicht fast, als hätte es erst einer Reihe von Schäd-
lichkeiten, ja selbst einer unzweckmässigen Therapie
bedurft, um das Uebel bösartig zu machen ? Für
ein Recidiv wird man die zweite Geschwulst nicht
erklären wollen, da 12 Jahre dazwischen verstrichen;
auch spricht dagegen die verschiedene Beschaffenheit
der Geschwülste selbst. Die zweite war ein entschie-
denes Carcinoma; die erste aber, die Chelius als
„Balggeschwulst" bezeichnet, war, wie Alt ver-
muthet, höchst wahrscheinlich die an sich gutartige
Form , die Müller Cystosarcoma genannt hat
(S. Fall XXIV); dafür spricht die ganze Beschrei-
bung, die natürliche Beschaffenheit der Haut, die
scharfe Abgränzung der Geschwulst, das Freisein be-
nachbarter Drüsen, das ungestörte Allgemeinbefinden;
im Besondern aber der „ dünne, seröse, grünlich
gefärbte Inhalt, der demnach weder Abscess-


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