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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0099
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03

vermindern. Das Altertbum, insofern es sich auf die griecMsch-römischen Quellen bezieht und
auf ägyptische Zustände Rücksicht nimmt, spricht fast ausschliesslich nur von den Mareotischen
und Libyschen Weinen, von denen Strabo (799) den ersteren seiner ungewöhnlichen Menge
halber rühmt (man ziehe ihn desshalb zum Altwerden auf Flaschen), den letzteren dagegen
seines Seewasser-Gehaltes wegen (die Weinmischerei bestand demnach bereits zu Strabo's
Zeiten in Aegypten) für keinen guten Wein erklärt. Nur das gewöhnliche Volk in Alexandria
trank diesen Libyer neben dem Biere. Einen abscheulichen Krätzer erzeugte vor allen übrigen
die Umgegend von Antipbrä (Strabo a. a. 0.).

Athenaeus, welcher im Allgemeinen die Deltaweine rühmt, hebt vor den andern den Wein
von Mondes hervor, während Plinius ein gleiches Lob dem Sebennytischen Weine spendet, der
nach ihm aus drei ganz vorzüglichen Traubengattungen gewonnen wurde. Wie man aus diesen
Zeugnissen lebender Zeitgenossen erkennt, erfreute sich Unterägypten eines für den Weinbau
sehr geeigneten Bodens, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil hier wie in den Oasen-
gebieten, (in Bezug auf letztere nach den Untersuchungen des Prof. Ascherson) das mittellän-
dische Klima vorherrschte.
 
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