Brun, Friederike: Tagebuch einer Reise durch die östliche, südliche und italienische Schweiz (Kopenhagen: Friedrich Brummer, 1800)

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sütterten, bis man mir Tagte, wenn ich Brot-
und nicht Kr äut ermilch wolle, so könne ich
nur eine wirkliche Amme annehmen) im rein-
lichen Stall, wo das freundliche, zahme Thier
uns sogleich erkennt, und von uns aus auf die
nahe, zwar magere aber doch kräuterreiche
Wiese geführt wird. Dann besuchen wir den
Kuhstall, und Du stehst bewundernd vor
dem prächtigen Rindvieh des Albis; vor
diesen mächtigen Kühen, die den physionomi-
schen Kopf auf schlankem Halse Dir zuwenden,
und freundlich Dich ansehen, wenn Du auf
der Weide ihnen vorbeigehst. Du bekennst,
dass selbst das eben so grosse, eben so wohl
gepflegte Marschvieh diesem an Schönheit
der Gestalt und geistvollem Ausdruck der Ge-
behrde weicht. Einen Alpenstier habe ich
nicht gesehen: — sie sind von furchtbarer Kraft
und Schönheit. Zwey meiner Freunde sahen
einst auf hoher Alpenwiese den erzürnten Kö-
nig der Heerde, — weit erscholl sein Ge-
brüll durch die Felsenklüfte! Er stand in ei-
nem Tannengehölz, und wühlte die Erde auf;